Gleich mehrere Team dürften sich nach dem Saisonfinale der Formel 1 in einem Gefühlchaos befinden.

Top: Hamilton mit Titel Nummer zwei

Nach einem Raketenstart ließ sich Lewis Hamilton den elften Saisonsieg und damit verbunden auch seinen zweiten Formel-1-Weltmeistertitel nicht mehr nehmen. Er hatte in der Anfangsphase des Rennens seinen Teamkollegen im Griff und als dann noch dessen technischer Defekt dazukam, war der Titelkampf bereits entschieden. Der Brite war auf dem Podium zu Tränen gerührt und feierte anschließend seinen zweiten Titel.

Rosberg präsentiert sich als guter Verlierer, Foto: Mercedes AMG
Rosberg präsentiert sich als guter Verlierer, Foto: Mercedes AMG

Flop: Mercedes-Zuverlässigkeit

Im Vorfeld des Rennens betonten alle Mercedes-Verantwortlichen, dass die Meisterschaft bloß nicht durch einen technischen Defekt entschieden werden sollte. Doch am Ende trat genau dieses Szenario ein. Nico Rosberg bekam Probleme und verlor massiv Zeit. Ein Sieg allein hätte dem Deutschen jedoch auch nicht zum Titel geholfen, aber es wäre auf jeden Fall deutlich spannender geworden. An der Zuverlässigkeit muss Mercedes für die nächste Saison noch etwas arbeiten.

Top: Williams Doppelpodium

Felipe Massa und Valtteri Bottas standen zum ersten Mal in dieser Saison gemeinsam auf dem Podium. Natürlich profitierten sie von den Problemen Nico Rosbergs, doch die Leistung des Williams war in Abu Dhabi nicht zu unterschätzen.

Das wäre beinahe Lewis Hamilton zum Verhängnis geworden, der seinen Sieg mit gerade einmal drei Sekunden Vorsprung auf Massa ins Ziel rettete. Bottas hatte eine nicht minderschwere Aufgabe, denn er musste sich von der achten Position wieder vorkämpfen. Obwohl er eine Zeit lang aufgehalten wurde, gelang ihm dieses Kunststück.

Massa und Bottas standen zum ersten Mal gemeinsam auf dem Podium, Foto: Williams F1
Massa und Bottas standen zum ersten Mal gemeinsam auf dem Podium, Foto: Williams F1

Flop: Bottas' Start

Williams arbeitet schon länger an einer Verbesserung der Starts, doch die fehlende Konstanz kostete Valtteri Bottas möglicherweise ein besseres Ergebnis. Von Startplatz drei ging es für den Finnen nicht nach vorne, sondern nach hinten, bis auf die achte Position. Der Kampf nach vorne kostete zusätzliche Zeit. Wäre da ein Sieg drin gewesen?

Top: Ricciardo-Aufholjagd

Aus der Box nachgestartet vollbrachte Daniel Ricciardo mit dem Red Bull ein halbes Wunder, als er mit einer alternativen Strategie bis auf die Position vier nach vorne fuhr. Bewusst wählte der Australier den Start mit dem härteren Reifen, um in einen anderen Boxenstopp-Rhythmus zu kommen. Schon vor dem späten ersten Stopp belegte Ricciardo eine Zeit lang die vierte Position, doch die Konkurrenz vor ihm war für den Red-Bull-Piloten einfach zu schnell.

Ricciardo ließ sich von der Disqualifikation nicht von einem guten Ergebnis abhalten, Foto: Sutton
Ricciardo ließ sich von der Disqualifikation nicht von einem guten Ergebnis abhalten, Foto: Sutton

Flop: Red Bulls Frontflügel

Für Red Bull lief die Qualifikation stark und das Team war sogar in Schlagdistanz zu den beiden Williamspiloten. Von den Startpositionen fünf und sechs hatten sich Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel sogar Podestchancen ausgerechnet. Doch dann kam die Ernüchterung. Der Frontflügel entsprach nicht dem Regelwerk und daher wurde das Team von der Qualifikation ausgeschlossen. Immerhin durfte das Team am Rennen teilnehmen.

Top: Starkes Rennen von Force India

Schon früh bemerkten Nico Hülkenberg und Sergio Perez eine schwäche auf einzelnen schnellen Runden. Diese machten sich die beiden Force-India-Piloten dann jedoch schon fast zu nutze, als sie die Abstimmung stärker auf das Rennen auslegten. Sie profitierten in der Startaufstellung auch von der Rückversetzung der beiden Red Bull und starteten dennoch außerhalb der Top-10.

Das Rennen lief dann eher nach dem Geschmack des indischen Teams und so konnten Perez und Hülkenberg Position um Position gutmachen. Der Deutsche wurde im Rennen bestraft, weil er Kevin Magnussen von der Strecke gedrängt haben sollte, doch von dieser Strafe ließ sich Hülkenberg nicht aufhalten. Er fuhr sich genügend Vorsprung auf seinen Teamkollegen heraus, um das Rennen vor ihm zu beenden. Auf die Plätze sechs und sieben beim Finale kann Force India stolz sein, denn es ist das beste Ergebnis der zweiten Saisonhälfte.

Ferrari blieb beim Rennen in Abu Dhabi hinter den Erwartungen zurück, Foto: Sutton
Ferrari blieb beim Rennen in Abu Dhabi hinter den Erwartungen zurück, Foto: Sutton

Flop: Ferrarileistung beim Finale

Das Ergebnis der Scuderia beim Saisonfinale war eines der schlechtesten dieses Jahres. Lässt man die doppelten Punkte beiseite holten Kimi Räikkönen und Fernando Alonso nur in Ungarn und Japan weniger. Durch die Punkteverdopplung wird auch nur noch das Rennen in Bahrain übertroffen.

Dabei profitierten Räikkönen und Alonso sogar noch vom Ausfall Daniil Kvyats, der vor dem ersten Boxenstopp sogar vor den beiden Ferrari lag und vom technischen Problem Nico Rosbergs, der im Normalfall auch deutlich vor dem Team aus Maranello gewesen wäre. Kein würdiger Saisonabschluss der Roten.

Top: Button zeigt, was er kann

Zum Saisonende drehte Jenson Button noch einmal richtig auf und punktete bei vier der letzten fünf Grand Prix zweistellig. Eine vielversprechende Leistung. Es wäre schon ein großer Verlust, wenn ein ehemaliger Weltmeister nach einem solchen Endspurt kein Cockpit finden würde.

Sauber war 2014 zu langsam, um aus eigener Kraft Punkte zu holen, Foto: Sutton
Sauber war 2014 zu langsam, um aus eigener Kraft Punkte zu holen, Foto: Sutton

Flop: Saubers schlechteste Saison

Neben Caterham war Sauber das einzige Team, dass die Formel-1-Saison 2014 ohne einen einzigen Punkt beendete. Das erste punktlose Jahr in der Geschichte des Teams aus Hinwil. Dementsprechend froh ist Sauber, dass die Saison vorbei ist und die Karten für die nächste Saison neu gemischt werden.