Ferrari nach acht Jahren zu verlassen und zu einem Mittelfeldteam zu wechseln, ist objektiv betrachtet ein Abstieg. Für Felipe Massa bedeutete der Wechsel jedoch einen zweiten Frühling. "Man weiß, wenn man Aufmerksamkeit bekommt und gewollt wird, ändert sich das Leben. Das war bei Ferrari nicht immer der Fall", erklärte Massas Manager Nicolas Todt gegenüber Auto Hebdo.

Die Erfolge ließen allerdings auf sich warten. Erst beim Österreich GP setzte Massa mit der Pole Position ein erstes Ausrufezeichen. Ein Rennen vor Saisonende ist er immer noch der Einzige, der den Silberpfeil-Piloten im Qualifying ein Schnippchen schlagen konnte. Vor tausenden Tifosi kletterte er dann in Italien zum ersten Mal für Williams aufs Podium. Bei seinem Heimrennen in Brasilien gelang es ihm, dieses Kunststück zu wiederholen.

Teamkollege Valtteri Bottas hat allerdings bereits fünf Podien auf dem Konto. Für Massa sei das jedoch kein Grund gewesen, enttäuscht zu sein, betonte Todt. "Es war eher das Gegenteil. Es war ein Beweis dafür, dass das Auto und das Team gut sind." Massa gebe in allen Bereichen sein Bestes. "Er weiß, dass er nicht mehr 20 ist und nicht mehr so viele Saisons vor ihm liegen. Daher rührt sein Wunsch, nicht aufzugeben", erläuterte Todt.

"Ich habe ihn selten glücklicher gesehen. Williams ist definitiv ein britisches Super-Team, aber paradoxerweise sehe ich, dass es gelassener ist, ohne Druck, ohne Politik", spielte er wohl auf die Verhältnisse bei Ferrari an. "Endlich ein gutes Auto in den Händen zu haben, hat ihm noch mehr Motivation verschafft." Dass es nicht auf Anhieb rund lief, schob Todt auf gewisse Umstände. "Ich spreche nicht von Pech, sondern von widrigen Umständen. Die zweite Saisonhälfte war im Gegenzug sehr gut", meinte er.