Nico Rosberg hat mit seinem Sieg in Brasilien nicht nur den WM-Abstand zu Lewis Hamilton verkürzt, sondern auch dessen Siegesserie beendet - ein wichtiger, psychologischer Schachzug. "Ich habe aus dem letzten Rennen gelernt und mich gesteigert. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Natürlich ist es ein Rennen zu spät, aber es ist noch alles offen", erklärte Robert. Dass sein härtester Rivale im gleichen Auto sitzt, macht es für die Fans umso spannender.

"Für mich hat es Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass das Auto gleich ist. Somit wusste ich zum Beispiel, dass er keinen höheren Top-Speed hatte als ich. In Brasilien zeigten wir ein großartiges Duell - es ist fantastisch, dass das Team uns gegeneinander Rennen fahren lässt", sagte Rosberg. Für Hamilton macht die Tatsache, dass er gegen seinen Teamkollegen fährt, den größten Unterschied zum Titelkampf 2008 aus. "Im Titelkampf zwischen Felipe und mir, gab es Strecken, auf denen er schneller war und welche auf denen ich besser war. Es war eine ganz andere Meisterschaft", meinte der Brite.

Rosberg gegen Hamilton - Ein Duell wie bei Senna & Prost, Foto: Sutton
Rosberg gegen Hamilton - Ein Duell wie bei Senna & Prost, Foto: Sutton

Die Tatsache, dass er sich in Abu Dhabi zum nächsten Turbo-Champion nach Ayrton Senna krönen kann, ist ihm bewusst. Trotzdem stellt er klar, dass die WM zu gewinnen, nichts mit seinem Idol zu tun hat. "Dafür haben meine Familie und ich sehr hart gearbeitet. Natürlich ist Ayrton mein absoluter Lieblingsfahrer. Wann immer mein Name im gleichen Satz verwendet wird, fühle ich mich sehr geehrt und stolz. Er war ein Genie und ein absoluter Perfektionist in allem, was er getan hat. Genau das strebe ich auch an", betonte Hamilton.

Mit 11 Doppelsiegen haben die Mercedes-Piloten zumindest schon einen Senna-Bestwert übertroffen. In der Saison 1988 hatten er und Teamkollege Ayrton Senna den Rekord der meisten Doppelsiege (10) in einer Saison aufgestellt. Wie die beiden McLaren-Piloten hatten auch Rosberg und Hamilton 2014 Ups und Downs. "Wir haben eben beide diesen Wettbewerbsgedanken. Es ist ein toller Zweikampf, genauso wie vor 15 Jahren. Jetzt hoffe ich einfach, dass wir ein fantastisches letztes Rennen erleben werden. Es wird ganz sicher aufregend. Warten wir ab, wer gewinnt", so Rosberg.