Caterham tut alles in seiner Macht stehende, um in zwei Wochen am Saisonfinale in Abu Dhabi teilzunehmen. Der in die Insolvenz geschlitterte Rennstall, der die Rennen in Austin und Brasilien auslassen musste, rief am Freitag zu einer Crowdfunding-Spendenaktion auf, im Zuge derer jene 2,35 Millionen Pfund (drei Millionen Euro) zusammenkommen sollen, die benötigt werden, um in Abu Dhabi am Start zu sein. Je nach Höhe der Spende erhalten die Unterstützer ein Präsent, von einem T-Shirt bis hin zu alten Frontflügeln.

Die Frontflügel sind bereits vergriffen, Foto: Sutton
Die Frontflügel sind bereits vergriffen, Foto: Sutton

Nach etwas mehr als 24 Stunden zog Caterham ein erstes, durchaus zufriedenes Fazit. Bislang wurden 541,372 Pfund von 1.498 verschiedenen Unterstützern gespendet (Stand Samstag 22:30 Uhr), sodass 23% der benötigten Summe bereits aufgebracht wurde. Mittlerweile sind zahlreiche Devotionalien für die Spender vergriffen, sodass Caterham das Sortiment aufstockte und nun unter anderem Ohrenstöpsel und Radmuttern feilbietet.

"Wir haben beinahe ein Viertel unseres Weges nach Abu Dhabi geschafft", teilte Finbarr O'Connell, der als Masseverwalter und damit auch interimistischer Teamchef eingesetzt wurde, am Samstagabend via Twitter mit. Und er hatte noch eine weitere gute Nachricht parat, die auf eine erfolgreiche Fortführung des Rennstalls hoffen lässt: "Ein potenzieller neuer Besitzer ist vom Spirit des Teams beeindruckt."

Wer Caterham unterstützen will, kann dies noch bis zum kommenden Freitag um Mitternacht tun, dann läuft die Deadline ab. Wurde das Ziel erreicht, bereitet sich das Team auf die Reise nach Abu Dhabi vor.

Kritik von Ecclestone und Horner

So hoffnungsvoll die Aktion auch angelaufen sein mag, im Formel-1-Paddock von Sao Paulo machte sich das abwesende Caterham-Team damit keine Freunde. "Ich denke, dass es eine Katastrophe ist", erklärte Ecclestone kopfschüttelnd. "Wir wollen keine Bettelei. Wenn man es sich nicht leisten kann, in der Formel 1 zu fahren, dann muss man sich etwas anderes suchen."

Red-Bull-Teamchef Christian Horner schloss sich dem Formel-1-Boss an. "Es ist sehr schwer, aber ich finde es nicht gut, ein Team durch Fans zu finanzieren", erklärte Horner. "Die Fans sollten dafür zahlen, dass sie durch die Teams unterhalten werden, aber sie sollten nicht für die Teams bezahlen. Das Konzept ist falsch und sollte nicht erlaubt werden."