Paukenschlag vor dem Brasilien GP: Pünktlich zu seinem Heimrennen, gibt es für Felipe Nasr großes zu verkünden. Nasr wird ab der kommenden Saison für Sauber an den Start gehen. Somit hat Sauber innerhalb von wenigen Tagen beide Fahrer für die Saison 2015 bekanntgegeben. Erst am Samstag hatte der Rennstall die Verpflichtung von Marcus Ericsson bekanntgegeben.

"Wir verfolgen Felipes Laufbahn schon seit einiger Zeit und sind davon überzeugt, dass er nach einer ausserordentlich erfolgreichen Karriere in Nachwuchs-Rennserien einen Platz in der Formel 1 verdient hat", sagt Sauber Teamchefin Monisha Kaltenborn zur Verpflichtung des 22-Jährigen. "Wir freuen uns, dass er im nächsten Jahr für unser Team fahren wird. Brasilien wird damit in der Formel 1 mit einem weiteren jungen, talentierten Fahrer vertreten sein."

Bei Nasr selbst ist die Freude natürlich riesig. "Beim Sauber F1 Team einen Vertrag für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2015 zu unterschreiben, ist ein wichtiger Schritt in meiner Karriere. Es ist ein unvergesslicher Moment, den ich all meinen Unterstützern, meiner Familie, meinen Freunden, meinen Sponsoren, meinen ehemaligen Teams und meinem Heimatland widme", so Nasr.

Nachfolger von Vettel, Räikkönen und Co.

Der Brasilianer, der in dieser Saison einige Test- und Freitagseinsätze bei Williams erhielt, hat - seinen Vorbildern nach zu urteilen - ambitionierte Pläne beim schweizerischen Team: "Mit dem heutigen Tag ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Sauber hat schon einigen großartigen Fahrern wie Felipe Massa, Kimi Räikkönen, Robert Kubica und Sebastian Vettel die Tür zur Formel 1 geöffnet. Ich bin stolz darauf, nun auch Teil dieser Rennfamilie zu sein."

Die Baco do Brasil zahlt für Nasrs Formel-1-Einsätze, Foto: Sutton
Die Baco do Brasil zahlt für Nasrs Formel-1-Einsätze, Foto: Sutton

Mit Nasr darf sich Sauber auch über einen neuen Partner freuen. Die Banco do Brasil, ein großer und finanzkräftiger Förderer Nasrs, wird Partner des Teams. "Ein wichtiger Begleiter und Förderer von Felipe ist die Banco do Brasil", weiß auch Kaltenborn. "Es freut uns, dass so ein renommiertes Unternehmen ihn bei diesem wichtigen Schritt unterstützt. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit."

In diesem Jahr ist das Logo der brasilianischen Bank noch auf dem Williams FW36 zu sehen. 2015 fließen die Millionen nach Hinwil statt nach Grove. "Unser Hauptziel dieser Partnerschaft ist es, einem brasilianischen Rennfahrer den Sprung in die Formel 1 zu ermöglichen; einem Sport, der ein treues Publikum in unserem Land hat", erklärt Hayton Rocha, Marketing- und Kommunikationsdirektor der Banco do Brasil, das Formel-1-Engagement.

"Banco do Brasil glaubt an das Potenzial von Felipe Nasr, der von Experten als größte brasilianische Hoffnung im Motorsport seit Ayrton Senna bezeichnet wird", so Rocha weiter. Nasr bestreitet 2014 neben seiner Aufgabe bei Williams die GP2-Serie, in der er derzeit mit vier Siegen auf Platz zwei in der Gesamtwertung liegt. 2011 gewann er die britische Formel-3-Meisterschaft und wurde Zweiter beim Formel-3-Rennen in Macau. Im Jahr 2009 beendete Felipe Nasr die europäische Formel BMW als Meister in seinem Rookie-Jahr.

Kein Platz für Adrian Sutil

Die Verpflichtung von Felipe Nasr bedeutet gleichzeitig, dass für die bisherigen Piloten Adrian Sutil und Esteban Gutierrez kein Cockpit mehr frei ist. Obwohl Sutil in den vergangenen Monaten stets fest davon ausging, auch im kommenden Jahr im Sauber-Cockpit zu sitzen, muss sich der Gräfelfinger nun nach einem neuen Team umsehen.

Daran, dass Nasr und Ericsson dem Deutschen nicht nur aus sportlichen Gründen vorgezogen wurden, zweifeln wenige. Sauber ist auf Sponsorengelder angewiesen. Beide Neuverpflichtungen bringen große Sponsoren mit, die Sutil in dieser Form nicht hat.