Es scheint, als hätte das Team ein paar letzte Änderungen am E22 vorgenommen, wodurch das Auto für Pastor und Romain besser zu fahren ist - ist das richtig?
Nick Chester: Wir haben das gesamte Jahr über an der Aerodynamik des Autos gearbeitet. Aber seit der Halbzeit etwa haben wir speziell an der aerodynamischen Stabilität gearbeitet und das stellt sich jetzt als gut heraus. Auf mechanischer Seite haben wir ein paar Änderungen vorgenommen, die uns geholfen haben und zusätzlich haben wir ein paar neue Teile mit nach Austin gebracht, die hilfreich waren. Beide Fahrer waren der Meinung, dass das Auto konstanter und besser zu fahren war. Wir haben die Früchte der Arbeit gesehen, als sich Pastor als Elfter qualifiziert hat, was sogar wegen einer Strafe für ein anderes Auto Startplatz zehn bedeutet hat. Er war sehr nah dran, den Einzug in Q3 zu schaffen. Das ist sehr positiv und ein bemerkenswerter Schritt nach vorne. Es war schön, am Sonntag in die Punkte zu fahren und noch zufriedenstellender zu wissen, dass beide Autos Punkte hätten holen könne.

Wie sollte uns die Strecke in Interlagos liegen?
Nick Chester: Die ersten beiden Sektoren sollten okay für uns sein, aber der dritte Sektor mit einer Kurve, die von einer Bergauf-Passage auf die Start- und Zielgerade gefolgt wird, wird eher herausfordernd. Insgesamt glaube ich nicht, dass uns die Strecke so gut liegt wie Austin, aber solange wir nicht dort sind und nicht ein paar Runden gefahren sind, wissen wir das nicht sicher. Wir haben noch etwas am Auto gefunden, aber Interlagos sollte für uns ein bisschen kniffliger sein als die Vereinigten Staaten. Die enorme Höhenlage könnte einen Einfluss auf die Performance der Power Unit haben, obwohl es anders sein wird, als in den vorangegangenen Jahren, weil wir nun aufgeladene Motoren haben.

Interlagos ist eine ziemliche Old-School-Strecke. Was sind aus der Sicht eines Ingenieurs die Eigenarten der Strecke?
Nick Chester: Es ist schwierig dort, das richtige Setup zu finden. Der Mittelsektor ist sehr eng und hat viele langsame Kurven, während der letzte Sektor aus einer Kurve und einer sehr langen Geraden besteht. Der Kompromiss, den man bei der Aerodynamik finden muss, ist ziemlich schwierig. Man will für den letzten Sektor etwas Downforce wegnehmen, aber in den ersten beiden Sektoren will man ihn haben. Wir richten uns beim Finden des bestens Kompromisses nach den Simulationen und passen das Setup dann über das Wochenende je nach Speed- und Sektor-Performance an.

Werden wir in einem Training etwas für 2015 sehen?
Nick Chester: Wir werden unser Programm, Aero-Teile für das nächste Jahr zu testen, weiterführen. Die Arbeiten am E23 in Enstone laufen gut und es ist sehr hilfreich, einige Konzepte auf der Strecke mit dem E22 zu validieren.

Gute Korrelation zum Windkanal

Wie schätzen Sie die Ergebnisse vom Freitag in Austin mit der Entwicklungsnase für 2015 ein?
Nick Chester: Die Performance war so, wie wir sie erwartet hatten: Wir dachten, dass sie ein bisschen schlechter sein würde, als die aktuelle Nase. Das war auch so, aber die Daten, die wir sammeln konnten, waren sehr hilfreich für die Entwicklung der Nase für den E23. Sie wird ähnlich wie die in Austin getestete aussehen, aber wird natürlich noch weiter entwickelt.

Ist es gut für Lotus, dass die Reifenwahl in Brasilien geändert wurde?
Nick Chester: Die ursprüngliche Reifenwahl war in unseren Augen viel zu hart. Medium und Soft sind besser, aber noch immer konservativ. Wir haben in Sochi sicherlich unter der Reifenwahl gelitten, deshalb sind wir sehr glücklich über den Wechsel. Und ich glaube, die meisten Teams und Fahrer denken das gleiche.