Um auf die prekäre finanzielle Lage, in der sich die Formel 1 befindet, aufmerksam zu machen, stand kurzfristig ein Boykott des Großen Preises der USA durch die kleinen Privatteams, darunter auch Force India, im Raum. Letztlich wurde der Streik abgeblasen, doch angesichts der Geschehnisse, die sich auf dem Circuit of the Americas ereigneten, wäre es für Force India vielleicht in der Tat besser gewesen, das Rennen auszulassen.

Perez räumt Sutil ab

Bereits in der ersten Runde verabschiedete sich Sergio Perez aus dem Rennen und riss Sauber-Pilot Adrian Sutil gleich mit. Der Mexikaner wollte den Deutschen überholen, jedoch kam ihm Kimi Räikkönen in die Quere, den er touchierte und von dessen Ferrari er gegen Sutils Wagen prallte. Perez konnte sich zwar noch zurück an die Boxen schleppen, musste angesichts seines demolierten Boliden jedoch aufgeben.

"Was heute passiert ist, ist sehr unglücklich", klagte der Force-India-Pilot. "Ich habe ein Manöver gegen Adrian in Kurve 15 gesetzt, als er die Tür offen ließ, und ging auf die Innenseite. Dann hat Adrian die Tür zugemacht und ich bremste später als er. Deshalb konnte ich den Kontakt mit Kimi nicht verhindern, der wiederum zum Kontakt mit Adrian führte", schilderte Perez die verhängnisvolle Szene. "Ich habe Kimi nicht in dieser Position erwartet."

Die Stewards sprachen Perez die Schuld an dem Unfall zu und bestraften ihn mit einer Rückversetzung um sieben Startplätze am nächsten Rennwochenende in Brasilien. Außerdem erhielt er zwei Strafpunkte.

Für den 24-Jährigen ging eine Serie von fünf Ankünften in den Punkterängen zu Ende. "Ich war fest entschlossen, mich in diesem wichtigen Rennen gut zu schlagen", sagte der Mexikaner, wegen dem zahlreiche seiner Landsleute nach Austin gereist waren. "Es tut mir sehr leid für all meine Fans, die gekommen sind, um mich an diesem Wochenende zu unterstützen. Ich bin enttäuscht, dass ich ihnen kein Rennen bieten konnte, an das sie sich erinnern werden."

Perez war nur vor dem Rennen zum Lachen zumute, Foto: Sutton
Perez war nur vor dem Rennen zum Lachen zumute, Foto: Sutton

Hülkenberg: Aus nach 15 Runden

Nur unwesentlich besser lief es für Nico Hülkenberg. Der Deutsche musste den Grand Prix nach 15 Runden wegen eines technischen Gebrechens aufgeben. "Ich habe den Vortrieb verloren, deshalb sagte mir das Team, ich soll das Auto anhalten", erklärte er. Doch es war von Anfang an kein einfaches Rennen für Hülkenberg. Nach dem Start lag er unmittelbar hinter Perez und fuhr nach dem Unfall des Mexikaners über dessen verlorengegangenen Frontflügel, was einen Reifenschaden zur Folge hatte.

Aber damit nicht genug. Die nächste böse Überraschung wartete auf Hülkenberg, als er die Boxen anlief. Seine Crew war sichtlich überrascht und benötigte eine Weile, bis die Reifen zum Wechsel bereitstanden, sodass er weitere Zeit einbüßte und ans Ende des Feldes zurückfiel, wo er sich bis zu seinem Ausfall aufhielt. "Es ist immer enttäuschend, in einem Rennen auszuscheiden, aber zum Glück steht in sieben Tagen bereits das nächste auf dem Programm", richtete Hülkenberg den Blick bereits gen Brasilien. "Das ist eines meiner Lieblingsrennen - hoffentlich werde ich ein besseres Wochenende haben."

Rückstand auf McLaren wächst

Wenig erbaut über das Abschneiden seiner Mannschaft war naturgemäß Teamchef Vijay Mallya. Force India büßte in der Konstrukteurs-Wertung weiteren Boden auf McLaren ein, mittlerweile beträgt der Rückstand auf den fünften Platz 24 Punkte. "Das war ein sehr enttäuschender Tag für Force India", gab Mallya unumwunden zu. "Wir hatten bislang einen sehr guten Level, was die Zuverlässigkeit und Konstanz in dieser Saison betrifft, weshalb es überraschend kommt, wenn beide Autos nicht das Ziel sehen."

Trotz der nicht allzu rosigen Ausgangslage hat Mallya das Ziel, McLaren einzuholen, jedoch nicht aufgegeben. "Das heutige Ergebnis macht den Kampf um den fünften Platz in der Konstrukteurs-Wertung schwieriger", gestand er ein. "Aber wir werden bis zum Ende kämpfen. Es gibt noch zwei Rennen, eines davon mit doppelten Punkten, und heute hat sich gezeigt, dass jedem ein schlechtes Wochenende passieren kann."