Willkommen im Club: Mit seinem zehnten Saisonsieg, dem fünften in Folge, fuhr sich Lewis Hamilton in den illustren Kreis von Michael Schumacher, Alberto Ascari und Nigel Mansell. Sie alle haben in der Vergangenheit einmal mehr als fünf Rennen hintereinander gewonnen. Mit seinem Sieg beim Großen Preis der USA in Austin baute Hamilton seinen Vorsprung in der WM auf 24 Punkte aus. Hamiltons Erfolg kam exakt sechs Tage nach seinem Titelgewinn in Brasilien 2008.

"Es ist unglaublich", sagte Hamilton. "Das Team und das Auto sind fantastisch. Ich hatte heute einen großartigen Gegner, aber ich bin sehr glücklich über den Sieg."

Hamiltons Teamkollege Nico Rosberg ging von der Pole Position ins Rennen, musste sich jedoch bei einem Überholmanöver dem Briten geschlagen geben. Rosberg beendete das drittletzte Saisonrennen auf Platz zwei. "Für mich war es eine riesige Enttäuschung", sagte Rosberg. "Es hat zu lange gedauert, bis ich den Rhythmus gefunden habe. Als ich es schaffte, war es leider zu spät."

Rang drei ging an den WM-Dritten Daniel Ricciardo. Der Australier stach die im Qualifying schnelleren Williams-Piloten aus. "Wir hatten ein super Wochenende", sagte Ricciardo. "Auf dieser Strecke gibt es einige Überholstellen. Es war kein langweiliges Rennen für mich."

Bei Williams setzte sich Felipe Massa als Vierter gegen seinen Teamkollegen Valtteri Bottas durch. Dahinter belegten Fernando Alonso, Sebastian Vettel und Kevin Magnussen die Plätze sechs bis acht. Die letzten Punkte sammelten Pastor Maldonado und Jean-Eric Vergne.

Die WM-Stand: Mit 316 Punkten baute Hamilton seine WM-Führung auf 24 Zähler Vorsprung aus. Rosberg hat zwei Rennen vor Saisonende 292 Punkte auf seinem Konto. Er kann aus eigener Kraft nicht mehr Weltmeister werden. Die rechnerischen WM-Chancen von Ricciardo sind nach Austin vergeben. Der Australier kann Hamilton nicht mehr einholen.

Der Start: Nico Rosberg setzte sich ohne Schwierigkeiten gegen Lewis Hamilton durch. Dahinter überholte Felipe Massa seinen Teamkollegen Valtteri Bottas, der sich seinerseits gegen Fernando Alonso verteidigen musste. Sebastian Vettel fuhr dem Feld nach seiner Strafe für einen Motorwechsel aus der Boxengasse hinterher.

Die Zwischenfälle: Noch vor dem Ende der ersten Runde krachte es das erste Mal. Sergio Perez griff Adrian Sutil und Kimi Räikkönen an. Der Mexikaner stach innen in die Kurve hinein, berührte das Heck des Ferrari und schoss den unschuldigen Sauber-Piloten ab. Für Perez und Sutil war das Rennen damit gelaufen. Das Safety Car ging sofort auf die Strecke. Der Vorfall wird von den Rennkommissaren nach Rennende untersucht.

"Was soll man da sagen?", sagte der frustrierte Deutsche. "Die Bilder haben gezeigt, was passiert ist. Das ist sehr enttäuschend, wenn man in guter Position liegt. Das war einfach unnötig. Es ist zum Heulen. Mal schauen, ob er den Mut hat, zu mir zu kommen."

Perez nahm die Schuld auf sich: "Mein Timing war schlecht. Ich war innen, habe später gebremst und die Position eigentlich gewonnen. Aber dann habe ich Kimi berührt und bin in Sutil reingerutscht."

Die Boxenstopps: Kevin Magnussen, Nico Hülkenberg und Jenson Button steuerten nach der Kollision in der ersten Runde sofort die Box an. Auch Sebastian Vettel kam sofort wieder an die Box und wechselte auf weiche Reifen. Eine weitere Runde darauf absolvierte Vettel seinen zweiten Stopp und wechselte zurück auf die Medium-Mischung, um das Rennen durchfahren zu können.

Die Strategien: In Runde 16 kam der Führende Nico Rosberg zum ersten Stopp an die Box. Hamilton stoppte eine Runde später. Seine Reifen waren bereits aus dem Qualifying mitgenommen, dort hatte er sich einen leichten Bremsplatten eingehandelt. Beide Mercedes-Fahrer wechselten auf Medium-Reifen. Auch bei ihrem zweiten Stopp ließen beide Silberpfeil-Piloten neue Mediums aufziehen. Wieder kamen sie im Abstand von einer Runde an die Box. Diesmal war es der Führende Hamilton, der zuerst hereinkam.

Die Strafen: Drei Fahrer erhielten eine 5-Sekunden-Stop-&-Go-Strafe für zu hohes Tempo während der Safety-Car-Phase. Betroffen waren: Maldonado, Gutierrez und Vergne. Maldonado erhielt im Rennverlauf noch eine zweite 5-Sekunden-Stop-&-Go-Strafe für Pitlanespeeding.

Die Ausfälle: Die ersten beiden Ausfälle standen bereits nach einer halben Runde fest: Perez schoss Sutil ab. Nur 18 Runden weit kam Perez' Teamkollege Nico Hülkenberg. Der Deutsche blieb mit einem technischen Defekt am Streckenrand stehen. Hülkenberg klagte über Leistungsverlust und roch Öl im Cockpit. "Ich habe den Vortrieb verloren. Der Motor war anscheinend weg", sagte Hülkenberg. "Das Rennen war schwierig. Ich bin komplett über Sergios Frontflügel gefahren. Dabei habe ich mir einen Reifenschaden eingefangen. Dort habe ich 10.-15 Sekunden auf die Reifen gewartet."

Die Top-Facts des Rennens

  • Zehnter Saisonsieg für Hamilton
  • 32. GP-Sieg für Hamilton - britischer Rekord
  • Fünfter Sieg für Hamilton hintereinander
  • Vettel aus der Box gestartet auf Platz 7
  • Strafen für Maldonado, Vergne & Gutierrez
  • Motordefekt bei Hülkenberg
  • Unfall: Perez schießt Sutil ab