"Das war eine Menge Aufwand für Startplatz 12", lachte Jenson Button nach dem Qualifying zum US GP mit viel Sarkasmus in der Stimme. Der McLaren-Pilot fuhr in seinem MP4-29 eigentlich die siebtschnellste Zeit, wird durch einen Getriebewechsel aber um fünf Plätze zurückversetzt. "Es ist frustrierend: Ich habe mich auf der sauberen Seite der Startaufstellung qualifiziert, bin aber nun gezwungen, durch die Strafe auf der dreckigen Seite zu starten", ärgerte sich Button.

Das reine Ergebnis stimmte den Briten aber zuversichtlich. Nach dem Freien Training am Morgen waren bereits die schlimmsten Befürchtungen im Weltmeister von 2009 hochgekocht. Mit den Rängen sieben und acht hätte sich McLaren nun gut aus der Affäre gezogen. "Wir können recht zufrieden mit dem Ergebnis sein, denn wir wussten, dass es niemals so gut wie in Sochi werden würde", gab Button ehrlich zu. "Dieser Kurs war einfach herausragend für uns und es war eine Überraschung, dort so weit vorne zu sein. Es wird aber normalerweise nur zu einer Überraschung, wenn es nicht regelmäßig passiert hier sehen wir, wo wir mit der Pace unseres Autos wirklich stehen."

Jenson Button ist auf dem Boden der Tatsachen angekommen, Foto: Sutton
Jenson Button ist auf dem Boden der Tatsachen angekommen, Foto: Sutton

Hoffnung auf die Strategie

Am Morgen strauchelte Button vor allem mit der Balance seines McLaren. Dieses Problem hatte die Mannschaft bis zum Qualifying im Griff, wofür der Brite vor allem den Pirelli-Mann von McLaren verantwortlich machte. Perfekt verlief das Zeittraining dennoch nicht. "Meine schnellste Runde war nicht gerade unglaublich", gab er selbstkritisch zu. Der Brite hatte größte Probleme, eine perfekte Runde auf dem Circuit of the Americas zu fahren. Ihm fehlte der Grip, hinzu kamen der starke Wind und die geringen Außentemperaturen. Etwas mehr war aber möglich. "Red Bull war schnell und Daniel [Ricciardo] fuhr eine gute Runde. Fernando [Alonso] hat mich um ein halbes Zehntel geschlagen. Natürlich kann man immer überlegen, in welcher Kurve man das jetzt verloren hat, aber das bringt uns nicht weiter", hakte Button das Ergebnis ab.

Im Rennen visiert der McLaren-Pilot nun Schadensbegrenzung an. Die Longruns aus den Freien Trainings sorgten allerdings nur für wenig Optimismus - der starke Reifenabbau dafür umso mehr. "Im Rennen wird es wahrscheinlich mindestens zwei Stopps geben, vielleicht sogar einige Drei-Stopper. Das eröffnet uns einige Strategie-Optionen und gibt uns eine bessere Möglichkeit, Positionen gutzumachen."

Kevin Magnussen hofft auf ein kleines Strategie-Durcheinander, Foto: Sutton
Kevin Magnussen hofft auf ein kleines Strategie-Durcheinander, Foto: Sutton

Profiteur Magnussen

Direkt hinter Button landete im Qualifying sein Teamkollege Kevin Magnussen. Durch die Strafversetzung des Briten ist der Däne nun der erste Profiteur und beginnt den Großen Preis der USA von der siebten Startposition - mit gemischten Gefühlen. "Sich auf den Startplätzen sieben und acht zu qualifizieren ist für niemanden besonders zufriedenstellend, aber das ist eben ziemlich das, wo wir mit unserem Auto aktuell stehen", musste Magnussen einsehen.

Dem Dänen gelang ebenfalls nicht die optimale Runde, dennoch sei die achtschnellste Zeit seiner Meinung nach nahezu das Maximum des MP4-29 gewesen. Im Rennen hofft der Rookie nun auf ein kleines Durcheinander der Strategien, um sich so seinen Weg nach vorne zu bahnen. "Das ist normalerweise ein guter Weg, um nach vorne zu kommen, daher denke ich, dass einige wichtige Punkte auf jeden Fall möglich sein sollten."