Nach knapp zwei Jahren muss Sebastian Vettel wieder einen Grand Prix aus der Boxengasse in Angriff nehmen. 2012 in Abu Dhabi wurde der Deutsche wegen zu wenig Benzin im Tank vom Qualifying ausgeschlossen und Red Bull brach daraufhin die Parc-fermé-Bestimmungen. In Austin setzt Vettel diesmal hingegen den sechsten Motor der Saison ein und drehte im Zeittraining nur eine fliegende Runde, um dem Reglement Genüge zu tun, die frische Power Unit aber nicht unnötig zu belasten.

"Es ist schwierig zu sagen, wo wir im Vergleich zu den anderen Teams stehen, aber es scheint nicht so schlecht auszusehen", sagte Vettel. Der Red-Bull-Pilot stand in Austin bislang jedes Mal auf dem Podium, was diesmal angesichts der Ausgangslage jedoch eine schier unmögliche Aufgabe werden dürfte. "Ich denke, wir können uns im Rennen verbessern. Unsere Rennpace sieht okay aus, aber es wird eine enge Sache", meinte er.

Zwar bietet der Circuit of the Americas mit seinen beiden langen Gerade zwei potenziell gute Überholmöglichkeiten, doch aufgrund des noch immer zu schwachen Top-Speeds des RB10 könnte es für Vettel schwierig werden, andere Autos zu passieren. "Hoffentlich können wir ein paar Punkte machen", gab er daher ein bescheidenes Ziel aus. "Platz sieben wäre ein gutes Ergebnis."

Ricciardo erwartet Duell mit Williams

Ricciardo will seinen Bart auf dem Treppchen präsentieren, Foto: Sutton
Ricciardo will seinen Bart auf dem Treppchen präsentieren, Foto: Sutton

Somit deutet viel daraufhin, dass sich Vettel einmal mehr Daniel Ricciardo im teaminternen Duell geschlagen geben wird müssen. Der Australier nimmt den US GP von der fünften Startposition in Angriff. "Ich bin mit den Top-5 sehr zufrieden, realistisch gesehen werden wir um den letzten Platz auf dem Podium kämpfen, wenn Mercedes ein sauberes Rennen fährt", sagte der Australier.

Ricciardo musste sich im Qualifying nicht nur den beiden Silberpfeilen geschlagen geben, sondern auch den Williams-Piloten. "Ich war nahe an Felipe Massa dran, aber hoffentlich wird mir die saubere Seite der Startaufstellung ein bisschen helfen", richtete er den Blick gen Rennauftakt. "Ich würde sagen, wir sind in puncto Reifen besser als Williams aufgestellt, aber ihr Top-Speed lässt diesen Vorteil verschwinden."