Die FIA testete am Freitag in Austin zum ersten Mal das sogenannte virtuelle Safery Car. Das Konzept sieht vor, dass die Piloten unter gelben Flaggen eine vorgegebene Geschwindigkeit einhalten müssen, sodass es nicht zu Gefahrensituationen wie in Suzuka kommen kann, wo Jules Bianchi trotz der Warnsignale viel zu schnell unterwegs war, weshalb er von der Strecke rutschte und in einen Bergekran krachte.

Nach den beiden Trainingssessions auf dem Circuit of the Americas wurden in einem Sektor gelbe Flaggen ausgelöst, und die Piloten mussten sich an jenes Tempo halten, das ihnen auf dem Display ihres Lenkrads angezeigt wurde. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten fiel der Tenor überwiegend positiv aus.

"Es erfüllt seinen Zweck. Es braucht noch ein bisschen Finetuning, aber es funktioniert", sagte Sebastian Vettel. Romain Grosjean hatte hingegen Probleme, dem vorgegebenen Tempo Folge zu leisten. "Das war sehr schwierig", klagte der Lotus-Pilot. "Die Delta-Zeit zeigte plus neun Zehntel, minus sechs Zehntel, plus drei, minus zwei an." Diesen Anweisungen stets nachzukommen, sei knifflig gewesen.

Keine Probleme hatte hingegen Grosjeans Teamkollege Pastor Maldonado. "Man muss den Anweisungen auf dem Display folgen. Wenn ein Plus angezeigt wird, ist man im Soll, und wenn man einen Ton auf das Ohr bekommt, muss man ein bisschen langsamer fahren", schilderte der Venezolaner das Prinzp. "Es ist sehr einfach. Wenn man im Plus ist, ist es okay, und wenn man darüber ist, muss man einfach das Tempo reduzieren."

Jenson Button musste sich an die neue Regelung ebenfalls erst herantasten. "Ich mag die Idee, aber es ist knifflig. Im Training ist es sehr einfach, sofort Speed zu reduzieren. In der Rennsituation ist das deutlich schwieriger", meinte der routinierte McLaren-Pilot. "Du kannst nicht sofort vom Gas gehen, sobald du das Signal hörst, denn andere Leute könnten möglicherweise nicht zur gleichen Zeit reagieren wie du."

Die FIA will nun das Feeback der Teams und Piloten auswerten und dann darüber entscheiden, wann das System eingeführt wird. Womöglich kommt es in Brasilien und Abu Dhabi zu weiteren Probeläufen.