Der Kampf um das zweite Toro-Rosso-Cockpit für 2015 bleibt spannend. Während Max Verstappen schon vor einigen Wochen bestätigt wurde, rittert eine Armada von Red-Bull-Piloten um den Platz neben dem Teenager. "Alles ist weiter offen. Es wurde noch nichts entschieden", erklärte Teamchef Franz Tost gegenüber der offiziellen Formel-1-Webseite. "Red Bull wird in den nächsten Wochen eine Entscheidung treffen und dann werden wir wissen, ob wir 2015 mit zwei Rookies oder einem erfahrenen Piloten und einem Rookie in Angriff nehmen werden."

Wie der Österreicher bestätigte, stehen vier Fahrer zur Auswahl für das vakante Cockpit: Jean-Eric Vergne, der bereits seit drei Jahren für Toro Rosso fährt, Carlos Sainz Jr., seines Zeichens frisch gebackener Formel-Renault-Champion, sowie Pierre Gasly und Alex Lynn, die zuletzt in der Formel Renault respektive der GP3 an den Start gingen. Gemein hat das Quartett, dass es aus der Nachwuchsschule von Red Bull stammt.

Für Vergne spricht die Tatsache, dass er bereits über 50 Grands Prix bestritt und damit über viel Erfahrung verfügt, die das Team gut gebrauchen könnte. "Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass Jean-Eric einen sehr guten Job in der Formel 1 machen kann, wenn er ein konkurrenzfähiges Auto bekommt", lobte Tost seinen langjährigen Schützling. "Er hat das schon mehrfach gezeigt und ich würde persönlich gerne mit ihm weiterarbeiten. Aber wir müssen abwarten, was Red Bull entscheidet."

Zwei Rookies? Eine schwierige Aufgabe

Carlos Sainz Jr. hofft auf den Zuschlag, Foto: WS by Renault
Carlos Sainz Jr. hofft auf den Zuschlag, Foto: WS by Renault

Sollte Red Bulls Wahl nicht auf Vergne fallen, müsste sich Tost mit der Situation abfinden, 2015 zwei Rookies unter seinen Fittichen zu haben. "Das wäre keine einfache Aufgabe", gab er zu. "Die Formel 1 ist ziemlich kompliziert geworden und normalerweise braucht man eine Referenz, besonders mit dem neuen Auto, das wir im nächsten Jahr haben werden. Mit zwei Rookies hat man diese Referenz nicht. Um Probleme auszusortieren, ist es hilfreich, das Feedback eines erfahrenen Piloten zu haben. Deshalb würde ich einen erfahrenen Mann im zweiten Cockpit neben Max bevorzugen."

Wie auch immer die Entscheidung letztlich lautet, fallen soll sie rund um das letzte Rennwochenende der Saison in Abu Dhabi. Nach dem Finale finden im Wüstenstaat noch Testfahrten statt, die aber keine Auswirkungen auf die Fahrerwahl haben werden, verriet Tost. "Max Verstappen wird den Abu-Dhabi-Test alleine bestreiten", erklärte er. "Er wird an beiden Tagen im Auto sitzen. Das ist sehr wichtig, weil er sehr viele Kilometer abspulen wird und das Auto sowie das Team und die Arbeit mit den Ingenieuren kennenlernen wird."