Das Rennwochenende auf dem Circuit of the Americas begann mit der erwarteten Mercedes-Dominanz. In beiden Freien Trainings waren die Silberpfeile der Konkurrenz klar überlegen, wobei jeweils Lewis Hamilton das teaminterne Duell für sich entschied. Hatte der Brite in der ersten Session noch knapp drei Zehntel Vorsprung auf Nico Rosberg, lag er in der zweiten Trainingseinheit nur mehr drei Tausendstel voran.

Doch der Tag verlief für den WM-Leader keineswegs reibungslos. Zwanzig Minuten vor dem Ende des zweiten Trainings musste Hamilton aufgrund eines technischen Problems die Garage anlaufen und konnte nicht mehr auf die Strecke zurückkehren. Technikchef Paddy Lowe beruhigte jedoch und erklärte, dass es sich lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt habe und kein Problem mit dem Getriebe vorliege, über das Hamilton via Funk geklagt hatte.

"Lewis' Nachmittag wurde durch ein Hydraulikproblem verkürzt. Wir haben in den Daten etwas gesehen und entschieden, ihn zur Sicherheit reinzuholen", sagte Lowe. "Die Funksprüche hatten nichts damit zu tun. Wir hatten zwei oder drei Sachen zur gleichen Zeit, aber das war etwas anderes." Drei Rennen vor dem Saisonfinale hofft Mercedes, dass der Titel nicht durch Defekte, sondern auf der Strecke entschieden wird. "Es ist eine große Herausforderung für uns sicherzustellen, dass wir in den verbleibenden drei Rennen sechs Zielankünfte schaffen", so Lowe.

Hamilton erwartet harten Kampf

Hamilton ist ein gefragter Mann, Foto: Sutton
Hamilton ist ein gefragter Mann, Foto: Sutton

Hamilton, der die Weltmeisterschaft mit 17 Punkten Vorsprung anführt, nahm das vorzeitige Trainingsende relativ locker. "Das sind kleine Pannen und es ist besser, sie passieren heute", meinte der Brite. "Ich bin zuversichtlich, dass wir keine Probleme mehr haben werden, aber man weiß nicht, was vor einem liegt. Wir müssen es nehmen, wie es kommt."

Freilich helfe es nicht, Trainingszeit zu verlieren, hielt Hamilton fest, da es wichtig sei, ein Gefühl für die Balance des Autos zu entwickeln und auszuloten, wie weit man ans Limit gehen kann. "Nico hatte die ganze Session, hoffentlich können wir von seinen Daten etwas lernen", richtete er den Blick auf Rosberg.

Abgesehen von seinem verfrühten Feierabend war Hamilton mit der Performance des Silberpfeils in Texas zufrieden. "Das Auto fühlt sich gut an, ich denke, es ist sehr eng zwischen mir und Nico", meinte der 29-Jährige. "Ich erwarte zwischen uns an diesem Wochenende einen sehr, sehr harten Kampf. Aber ich freue mich darauf und bin bereit."

Juckreiz plagt Rosberg

Rosberg ließ sich von der Trainingsniederlage nicht aus der Ruhe bringen. "Es ist wie üblich eng. Drei Tausendstel, aber die habe ich im Ärmel. Ich weiß, wo sie sind, keine Sorge. Ich werde sie morgen finden", gab der Deutsche zu Protokoll. "Es war ein guter Tag für uns, das Auto ist hier wieder sehr schnell."

Einen kleinen Schreckmoment hatte Rosberg im zweiten Training zu überstehen, als ihn ein Juckreiz im Fuß plagte, er das Bein daraufhin anzog und die Kupplung auslöste. "Kann man sich das unter all den Dingen, die passieren, vorstellen?", lachte er. "Ich muss sicherstellen, dass ich meinen Fuß nicht hebe, wenn es mich juckt…"