Die Formel 1 gastiert zum erst dritten Mal im texanischen Austin, doch bei einem Blick auf die Rennkalender für die kommenden Jahre, könnte man fast meinen, der Circuit of the Americas gehört bald zum alten Eisen. Beim letzten Rennen vor drei Wochen feierte die F1 ihr Debüt in Sotschi, 2015 kommt Mexico City und im Folgejahr lockt erstmals ein Stadt-Kurs in Aserbaidschans Hauptstadt Baku.

Neue Kurse bedeuten für die Fahrer immer neue Herausforderungen, dennoch hängt das Herz der meisten Piloten an den traditionellen Strecken, die im Rennkalender einen immer schwierigeren Stand haben. "Ich finde es immer toll, an traditionellen Orten zu fahren und es ist schade, wenn man ikonische Strecken verliert", sagte Daniel Ricciardo im Rahmen der Pressekonferenz in Austin.

Tradition vor Erneuerung

WM-Leader Lewis Hamilton pflichtete ihm bei und brach eine Lanze für die Tradition: "Wenn ich mich an meine Jugendzeit erinnere, sehe ich immer vor mir, wie Senna in Monaco gefahren ist. Es wäre sehr schade, wenn ich mir vorstelle, dass es das eines Tages nicht mehr geben könnte."

Eine traditionelle F1-Hochburg steht seit mittlerweile sechs Jahren ohne Grand Prrix da und dürfte so rasch auch kein Comeback feiern: Frankreich. Das stößt vor allem den französischen Piloten sauer auf. "Ich vermisse den Frankreich Grand Prix auf jeden Fall", stellte Romain Grosjean klar. "Ich durfte noch nie ein F1-Rennen in Frankreich bestreiten und das ist schade."

Vorfreude auf Mexiko-Rückkehr

Erstmalig vor heimischem Publikum dürfen 2015 dafür Sergio Perez und Esteban Gutierrez auftreten, wenn der Grand Prix von Mexiko sein Comeback nach 23 Jahren feiert. "Ich freue mich wahnsinnig auf Mexiko", sagte Perez. Dennoch ist auch der Mexikaner grundsätzlich ein Fan der arrivierten Strecken. "Spa, Monza, Silverstone - das ist Tradition und ist immer etwas Besonderes, auf das ich mich immer sehr freue. Neue Strecken, wie etwa hier in Austin sind zwar auch toll, aber die Traditionsstrecken sollten erhalten bleiben."

"In Europa haben wir leider einige der traditionellen Strecken verloren", kritisierte Ricciardo. Hamilton will zukünftigen und erst kurz im Rennkalender befindlichen Austragungsorten aber eine Chance geben. "Die Tradition fehlt natürlich, aber das könnte in 50 Jahren anders sein. Vielleicht sind gerade das dann die legendären Strecken."