Die mediale Schlammschlacht zwischen Tony Fernandes beziehungsweise der Caterham Group und dem Käufer der Teamanteile, Engavest, gipfelte in der Übernahme des Teams durch den Insolvenzverwalter Finbarr O'Connell und der Verkündung, dass Caterham in Austin nicht an den Start gehen wird. Eine Situation, die Ex-Teamchef Manfredi Ravetto sauer aufstößt.

"Die Geschehnisse der letzten Zeit haben mich überrascht und es wird Zeit, dass ich einiges richtigstelle. Als erstes will ich klarstellen, dass ich nur aus einem Grund zurückgetreten bin und zwar, weil mir versichert wurde, dass es im Interesse des Teams und dessen Überleben ist", sagte Ravetto. So sei ihm versprochen worden, dass das Team die Saison zu Ende fahren würde und sämtliche Gehälter ausbezahlt würden.

Dieses Versprechen wurde allerdings nicht eingehalten. Caterham fehlt in Austin, die Zukunft des Rennstalls ist offen. "Fakt ist, dass 300 Familien wegen der nicht ausgezahlten Gehälter Probleme haben, aber das scheint keinen zu interessieren. Als ich Teil des Managements war, sind drei Dinge sicher gewesen: die Autos waren am Start, die Gehälter bezahlt und die Gläubiger unter Kontrolle", stellte Ravetto klar. Schuld an der Misere ist seiner Meinung nach Tony Fernandes, der seine Meinung ändert so wie sich der Wind dreht.

"Mal sagt er, dass der Deal nicht zustande kam, weil Engavest nicht bezahlt hat. Mal sagt er, der Deal sei unter Dach und Fach und dass er nichts mehr mit dem Team zu tun hat. Dann wieder behauptet er, dass Engavest die Gläubiger nicht bezahlt hat. Aber wie hätten wir ein Team vier Monate lang führen können ohne die Gläubiger zu bezahlen? Das ist echt der größte Blödsinn, den ich je gehört habe", ärgert sich Ravetto.

Gerüchte, das Caterham in das rumänische F1-Team Forza Rossa umgewandelt werden könnte, dementierte Ravetto. Vielmehr habe man alles versucht, um die Saison zu beenden und sicherzustellen, dass Caterham auch 2015 in der Startaufstellung steht. "Es bestand zu keiner Zeit die Absicht Caterham in das Forza Rossa-Team zu verwandeln. Von Tag 1 lautete der Plan, Caterham am Leben zu erhalten und bei diesem Plan bleibe ich bis zum Schluss", erklärte Ravetto und fügte hinzu: "Ich will, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Ich will Respekt für den Job, den wir gemacht haben und für die Leute, die mit uns gearbeitet haben."