Die Formel 1 befindet sich momentan in einer prekären Situation. Sobald weniger als 20 Autos für ein Rennwochenende genannt sind, sieht das Abkommen zwischen den Teams, der FIA und der FOM vor, dass ein dritter Wagen pro Rennstall eingesetzt werden darf, damit die den Veranstaltern und TV-Rechteinhabern garantierte Mindestgröße des Starterfeldes nicht unterschritten wird.

Caterham und Marussia sind die Sorgenkinder der Formel 1, Foto: Sutton
Caterham und Marussia sind die Sorgenkinder der Formel 1, Foto: Sutton

Angesichts der massiven finanziellen Probleme bei Caterham, die einen Start beim nächstwöchigen Rennen in Austin in Frage stellen, sowie der Tatsache, dass Marussia zuletzt in Sochi aufgrund des Unfalls von Jules Bianchi nur einen Wagen einsetzte, könnte dieser unliebsame Fall noch in dieser Saison eintreten. Zudem ranken sich auch um Marussia beständig Gerüchte, wonach es nicht gesichert sein soll, dass das Team die Saison zu Ende fahren kann.

Wie Autosport berichtet, stellte die FIA nun aber klar, dass es in der Saison 2014 definitiv nicht mehr zum Einsatz eines dritten Wagens kommen werde. Die Vorlaufzeit für die Teams wäre zu kurz, zumal erst zahlreiche organisatorische Dinge geklärt werden müssten, wie etwa die Berechtigung zum Sammeln von Punkten für die Konstrukteurs-Wertung.

Sollte Caterham also die Segel streichen müssen und Marussia nicht in der Lage sein, zwei Autos an den Start zu bringen, würde in Austin, Brasilien und Abu Dhabi mit einem Schmalspurfeld gefahren werden. Zum letzten Mal waren beim Abu Dhabi GP 2009 weniger als 22 Autos für ein Rennwochenende gemeldet. Im Jahr darauf stiegen Lotus (heute Caterham), Virgin (Marussia) sowie das mittlerweile zurückgezogene Hispania-Team in die Formel 1 ein.

Neue Teams in der Pipeline

Während die Zukunft von Caterham und Marussia äußerst ungewiss ist, soll 2016 mit dem US-Team von Gene Haas zumindest ein neuer Rennstall zum Feld hinzustoßen. Dem Team wurde seitens der FIA bereits die Lizenz erteilt und die Vorarbeiten laufen auf Hochtouren. Haas wird Motoren von Ferrari beziehen und dürfte sich nicht als ähnliche Luftblase wie US F1 erweisen, das für 2010 ebenfalls die Lizenz erhielt, allerdings nie zu einem Rennen antrat.

Unklar ist hingegen, wie ernsthaft die Bemühungen von Forza Rossa sind. Auch das rumänische Team, bei dem Colin Kolles, der momentan bei Caterham als Berater engagiert ist, die Finger im Spiel hat, soll Interesse haben, in absehbarer Zeit in die Formel 1 einzusteigen. Darüber, ob die FIA die Lizenz bereits erteilt hat, gibt es unterschiedliche Meldungen. Ein Start 2015 kann jedoch aller Voraussicht ausgeschlossen werden, da die Vorlaufzeit viel zu kurz wäre.

Wolff gegen drittes Auto

Geht es nach Toto Wolff, werden die Teams auch 2015 kein drittes Auto einsetzen, da dies einfach nicht wirtschaftlich darstellbar wäre. "Ich bin kein Fan von einem dritten Auto, denn das würde zusätzliche Kosten bedeuten, die man nicht refinanzieren kann", erklärte der Mercedes-Motorsportchef. "Es müsste so viel geklärt werden, bevor man einen dritten Wagen einsetzen kann. Ich denke nicht, dass das passieren wird."