1992 wurde zum letzten Mal ein Großer Preis in Mexiko ausgetragen. Der letzte Sieger auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez heißt Nigel Mansell. Mit der Rückkehr nach Mexiko City beschreitet die Formel 1 seit langem wieder einen anderen Weg. Zwar geht es weiter aus dem Kernmarkt Europa heraus, doch im Gegensatz zu Südkorea, Bahrain, Aserbaidschan und Co. beschreitet die Formel 1 kein Neuland und versucht neue Märkte für sich zu gewinnen.

Die Begeisterung bei einem Showrun in Mexiko war rieseig, Foto: Sauber
Die Begeisterung bei einem Showrun in Mexiko war rieseig, Foto: Sauber

Mexiko hat Motorsport-Tradition: Schon 1963 wurde erstmals ein Großer Preis ausgetragen, aktuell sind mit Esteban Gutierrez und Sergio Perez gleich zwei Mexikaner in der Königsklasse - mit Geld und Talent. Die Begeisterung in Mittelamerika für die Formel 1 ist riesig. Folgerichtig wird das Comeback des Mexiko GP 2015 auch nicht auf einer neuen Retortenrennstrecke stattfinden, sondern auf dem altehrwürdigem Autodromo Hermanos Rodriguez.

Ganz ohne Modernisierungsmaßnahmen ist das natürlich nicht möglich. Auf die nötigen Umbauarbeiten wurde bereits das Büro des Aachener Streckenarchitekten Hermann Tilke angesetzt. Im Mittelpunkt der Maßnahmen steht ein neues Boxengebäude, das pünktlich zur Formel 1 am 30. Oktober fertiggestellt sein wird.

Aber auch an der Strecke selbst muss Tilke noch etwas Hand anlegen. Doch im Kern bleibt die gut vier Kilometer lange Strecke erhalten. Die größte, auf den ersten Blick sichtbare Änderung befindet sich in der Zielkurve. Statt die komplette Kurve des Ovals zu fahren, biegen die Piloten kurz zuvor scharf rechts ab und fahren in ein Baseball-Stadion ein. Nach einer weiteren 90-Grad-Kehre trifft das neue Asphaltband wieder auf die alte Zielkurve. Eine ähnliche Streckenvariante wurde bereits von den Champ Cars benutzt.

Die Formel 1 hat in Mexiko Tradition, Foto: Sutton
Die Formel 1 hat in Mexiko Tradition, Foto: Sutton

Aber auch am Kurvenreichen Mittelsektor wird sich etwas ändern. Um den neuen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden, müssen die Auslaufzonen etwas größer ausfallen. Weil das nicht so ohne weiteres möglich ist, schließlich grenzen Gebäude an das Streckenareal an, wird die Streckenführung geringfügig geändert.

Nach der Haarnadel geht es dann nicht direkt in die Esses, sondern auf eine kurze Gerade, wodurch die Kurvenkombination etwas mehr nach innen verlegt wird. Somit fehlt zwar die erste Kurve der Esses-Kombination, der ursprüngliche Charakter kann aber erhalten bleiben. Nach dem Umbau soll die Streckenlänge rund 4,3 Kilometer betragen.