Mercedes, Ferrari, Renault: In der Saison 2014 gibt es drei verschiedene Power-Unit-Hersteller. Jeder Hersteller vertraut auf unterschiedliche Fluid-Techniklösungen. Ferrari vertraut bei Benzin und Schmierstoffen auf Shell, Mercedes hauptsächlich auf Technologiepartner Petronas (nur McLaren fährt mit Mobil 1) und Renault auf Total. Vor allem das Benzin macht in diesem Jahr einen riesigen Unterschied bei Leistung und Verbrauch.

Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko beklagte vor einigen Wochen im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, dass auf dieser Seite bei Renault und Total zu wenig Entwicklung zu sehen sei. Besonders bei Mercedes soll die Zusammenarbeit mit Technologiepartner Petronas Früchte getragen haben, hinter vorgehaltener Hand wird von einem großen Leistungs- und Verbrauchsvorteil gesprochen, den das Werksteam, Williams und Force India im Vergleich zu McLaren nur aufgrund unterschiedlicher Fluidlösungen hat.

Der edle Tropfen soll noch edler und vor allem effizienter werden, Foto: Motorsport-Magazin.com
Der edle Tropfen soll noch edler und vor allem effizienter werden, Foto: Motorsport-Magazin.com

Nun will Renault an dieser Front nachgezogen haben. Total setzt bei der Mixtur des Renntreibstoffs nun auf ein komplett aus regenerativen Ressourcen produziertes Isooctan, im Fachjargon auch Trimethylpentan genannt. Isooctan ist ein Bestandteil des Benzins, der für die Klopffestigkeit von großer Bedeutung ist. Bislang wurde das Isooctan aus fossilen Brennstoffen gewonnen.

Doch nicht nur die Gewinnung des Trimethylpentans ist fortschrittlich. Auch die Leistungsausbeute soll damit besser sein. Eine höhere Energiedichte ergibt im Umkehrschluss einen geringeren Verbrauch. Veranschaulichtet bedeutet das: Die 100 Kilogramm Benzin, die während eines Rennens verbraucht werden dürfen, beinhalten nun mehr Energie als zuvor.

Bio-Anteil von 5,75 Prozent

Ein Bioanteil ist zwar für Formel-1-Treibstoffe vorgeschrieben, allerdings ist dieser sehr gering. Lediglich 5,75 Prozent müssen aus biologisch gewonnenen Komponenten bestehen. Weil nun eine neue Komponente aus Biomasse gewonnen wird, kann an anderer Stelle der Anteil im Gegenzug herabgesetzt werden. Insgesamt wird der Bio-Anteil wohl weiterhin bei den vorgeschriebenen 5,75 Prozent bleiben.

Generell orientiert sich das Rennbenzin aber stark an handelsüblichen Sprit. Die Zeiten, in denen Rennbenzin hauptsächlich aus Methanol, Benzol und Ethanol bestanden, sind längst vorbei.