Bei der Premierenausgabe des Großen Preis von Russland in Sochi hielt sich die Action im überschaubaren Rahmen. Unmittelbar nach dem Rennen, das von Mercedes nach Belieben dominiert wurde, wurden kritische Stimmen zum Layout des Kurses in der Olympiastadt laut. Hermann Tilke, der für die Gestaltung der Strecke verantwortlich zeichnete, wies diese jedoch zurück.

"Ich denke, es ist gut. Es funktioniert", erklärte der Deutsche gegenüber Autosport angesprochen auf das Layout des 5,8 km langen Sochi Autodroms. "Die ersten paar Runden war großartig zum Überholen, aber danach hat sich das Feld sortiert", rekapitulierte Tilke. Für die meiste Action sorgte Nico Rosberg, der sich vom Ende des Feldes seinen Weg auf den zweiten Platz bahnte, abgesehen davon erinnerte der Grand Prix jedoch an eine Prozession. "Wenn der schnellste Fahrer vor dem langsamsten ist, passiert nicht so viel", meinte Tilke.

Pirelli lieferte zum Rennen am Schwarzen Meer die beiden härtesten im Sortiment befindlichen Reifenmischungen, was zur Folge hatte, dass die Pneus so gut wie nicht abbauten. Rosberg stoppte nach seinem Verbremser nach dem Start bereits in der ersten Runde und hatte keinerlei Probleme, 52 Umläufe auf ein und demselben Reifensatz zu drehen.

Die Reifen zeigten kaum Verschleißerscheinungen, Foto: Sutton
Die Reifen zeigten kaum Verschleißerscheinungen, Foto: Sutton

"Ich denke, Pirelli war ein bisschen konservativ, weil sie unsicher waren, was auf der neuen Strecke passieren würde. Hoffentlich wählen sie nächstes Jahr eine andere Strategie", kommentierte Tilke die Reifenwahl. Nachsatz: "Aber jeder muss zunächst einmal testen und möchte kein zu großes Risiko eingehen, denn niemand will fünf Boxenstopps."

Pirelli verärgert

Pirelli wollte die Schuld für das langweilige Rennen allerdings nicht auf seine Kappe nehmen. "Wir werden kritisiert, egal, was wir tun", zeigte sich Paul Hembery sichtlich verärgert. Wenn wir die superweiche Mischung an die Strecke gebracht hätten, dann hätte sich das Szenario nicht dramatisch verändert."