Fest steht bislang nur, dass Sebastian Vettel Red Bull am Ende der Saison verlassen wird. Wohin die Reise des vierfachen Weltmeisters gehen wird ist hingegen noch nicht offiziell bestätigt, die Spatzen pfeifen aber bereits italienische Opern von den Dächern Maranellos. Doch egal wohin es gehen wird, allzu viel Informationen von Red Bull wird Vettel nicht mit zu seinem neuen Team nehmen können.

"Vettel wird von allen Entwicklungen, die wir für das nächstjährige Auto schon jetzt unternehmen, ausgeschlossen", stellte Red Bull Boss Dietrich Mateschitz gegenüber österreichischen Medien klar. So dramatisch sich die Worte des Milliardärs anhören, diese Vorgehensweise ist in der Formel 1 absolut üblich und auch verständlich.

Für die aktuelle Saison, so verspricht Mateschitz, wird Vettel aber keine Nachteile in Kauf nehmen müssen: "Das heißt nicht, dass er schlechteres Material als Ricciardo bekommt. Er wird in den restlichen Rennen völlig gleich behandelt." Auch eine Teamorder wird es weiterhin nicht geben, wie Teamchef Christian Horner bereits klarstelle. Möglichkeit dazu hätte es in Russland schon gegeben, aber Red Bull verzichtete. Daniel Ricciardos Titelchancen existieren ohnehin nur mehr auf dem Papier.

Mit einem sportlichen Abschiedsgeschenk braucht Vettel aber nicht rechnen. Denn seine Amtszeit beim entthronten Weltmeister endet erst fünf Tage nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi. Heißt im Umkehrschluss: Vettel darf bei den Testfahrten direkt nach dem Rennwochenende nicht für sein neues Team testen.

Trennung erfolgt im Guten

Mateschitz betonte aber erneut, keinen Groll gegen den vierfachen Weltmeister zu hegen. Auch großartige Trauer verspürt der Unternehmer scheinbar nicht: "Die Trennung geschieht im Konsens und ist für beide Seiten das Richtige." Eine Trauerzeit gab es beim Team auch nicht, binnen weniger Stunden legte sich die Teamführung auf Daniil Kvyat als Nachfolger fest.

"Die Qualifikation in Sotchi war eine Bestätigung für die Richtigkeit der Entscheidung", betonte Mateschitz und verfiel gleich weiter in Lobreden: "Er hat eine gute Beherrschung des Autos, war schnell und konnte überholen. Kurzum: Er zeigte, dass er eines der größten Talente ist." Gemeinsam mit der Berufung von Max Verstappen zum Toro-Rosso-Piloten ist Red Bull den Weg der eigenen Nachwuchsförderung konsequent weitergegangen.