Für Fernando Alonso ist Platz sieben beim Qualifying zum Russland GP eine Enttäuschung. Während der Spanier den Ferrari am Freitag noch auf Platz drei setzten konnte, konnte er von solchen Regionen am Samstag nur mehr Träumen. "Das heutige Qualifying war schwieriger als normal, oder zumindest komplizierter im Vergleich zu den letzten beiden Rennwochenende, als wir in der Spitze mitkämpfen konnten", so der enttäuschte Alonso.

Alonso ist ratlos: "Bislang waren wir nicht konkurrenzfähig, obwohl das Auto okay aussah und wir an der Setup-Front fast nichts geändert haben." Nach wie vor rätselt die Scuderia, wo denn der große Schwachpunkt liegt. "Wir können keine spezielle Schwachstelle herausziehen, denn wir verlieren in allen Sektoren. Die Wahrheit ist, dass die Autos vor uns einfach schneller sind", resignierte Alonso.

Bei Teamkollege Kimi Räikkönen stehen die Vorzeichen etwas anders. Auch wenn Platz acht noch immer weit hinter den eigentlichen Ansprüchen des Finnen und vor allem von Ferrari entfernt ist, konnte Räikkönen seiner Startposition etwas Gutes abgewinnen.

Denn am Vortag hatte der letzte Ferrari-Weltmeister noch mit größeren Problemen zu kämpfen. "Nach dem schwierigen Freitag sind die Dinge heute schon besser gelaufen. Das Auto hat sich nach einer ganzen Reihe von Änderungen, die allesamt funktioniert haben, stark verbessert und wir hatten eine gute Pace", so der Iceman. Trotzdem vermittelte ihm die Vorderachse noch nicht das Vertrauen, dass er gerne hätte. Räikkönens Baustelle bleibt.

Wie alle anderen Teams hatte auch Ferrari Probleme damit, den Streckenzustand richtig zu antizipieren. Denn der nagelneue Kurs in Sochi entwickelte sich von Runde zu Runde, was in Kombination mit der recht glatten Oberfläche eine eigenartige Qualifying-Strategie nach sich zog. So drehten auch Alonso und Räikkönen bei jedem Outing mehrere Runden am Stück, um die Reifen in das optimale Betriebsfenster zu bekommen.

Ferrari rechnet mit einem Stopp

Pat Fry erklärt die Krux an dieser Strategie: "Das schwierigste heute war, die richtige Benzinmenge zu wählen, um die maximale Performance abliefern zu können und gleichzeitig die nötige Anzahl an Runden zu schaffen, um das Beste aus den Reifen herauszuholen." Neben dem Reifenzustand musste gleichzeitig die Streckenentwicklung im Auge behalten werden.

Für das Rennen erwartet Ferrari keine großartigen Sprünge. Durch die Strafe für Kevin Magnussen rutschen Fernando Alonso und Kimi Räikkönen um jeweils einen Platz in der Startaufstellung nach vorne. Über die Strategie wird allerdings nicht viel zu machen sein. Denn der Reifenverschleiß ist so gering, dass eine Einstopp-Strategie ohne Probleme möglich scheint. "Zusätzlich wurde das Speedlimit in der Boxengasse auf 60 Stundenkilometer gesenkt. Das zielt alles auf eine Einstopp-Strategie ab", meint Alonso.