Vor heimischem Publikum fuhr Daniil Kvyat zu seiner besten Startposition. Bislang stand Platz sieben aus dem Qualifying in Österreich zu Buche. Nun konnte sich der junge Russe auf Rang fünf qualifizieren und damit einige große Namen hinter sich lassen. "Es fühlt sich großartig an", erklärte er dementsprechend euphorisch. "Es sah gestern schon recht vielversprechend aus, daher bin ich sehr glücklich, dass wir alles zusammenfügen konnten und ich heute mein bestes Qualifyingresultat aller Zeiten erzielt habe."

Der STR9 habe sich sehr gut angefühlt und es sei alles wie am Schnürchen gelaufen. "Ich werde im morgigen Rennen mein Bestes geben und ich werde mir definitiv zum Ziel setzen, das Rennen mindestens an fünfter Stelle zu beenden", zeigte er sich ehrgeizig. "Es sieht eigentlich so aus, als wäre McLaren in Reichweite, denn wenn man sich die Rundenzeiten ansieht, dann waren wir sehr nah beieinander", gab Kvyat zu bedenken. "Es kann alles passieren."

Als beste Rennplatzierung steht für Kvyat Rang neun zu Buche. Diesen erreichte er allerdings schon drei Mal - in Australien, Großbritannien und Belgien. Seinen siebten Startplatz in Österreich konnte er aufgrund eines technischen Defektes nicht in eine Punkteplatzierung ummünzen.

Kein Zauber im Spiel

Kvyat erklärte, dass es auch im Qualifying auf dem Red Bull Ring schon möglich gewesen wäre, Platz fünf zu erreichen, wenn das DRS ihm keinen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Dementsprechend sieht er das Qualifying in Russland nicht als einen Ausreißer nach oben an. "Heute war in Bezug auf das reine Fahren vielleicht eines meiner besten, aber es ist nicht so, dass ich eine Art Zaubertrick gefunden hätte", relativierte er. "Ich habe nur das gemacht, was ich immer gemacht habe, aber wir sind heute eben Fünfte geworden."

Eigentlich sei er davon ausgegangen, dass ihm das Streckenlayout mit vielen mittelschnellen und langsamen Kurven nicht liegen würde. "Ehrlich gesagt habe ich bis jetzt immer die Hochgeschwindigkeitsstrecken bevorzugt", meinte er. "Aber am Ende sah es so aus, als würde es mir sehr gut liegen."

Vergne extrem langsam

Teamkollege Jean-Eric Vergne startet am Sonntag von Platz neun, nachdem Kevin Magnussen wegen eines Getriebewechsels um fünf Positionen nach hinten versetzt wurde. Er war nach dem Qualifying alles andere als zufrieden. "Ich war heute extrem langsam und ich weiß nicht wieso", klagte er. "Ich habe überall auf der Strecke Zeit verloren und ich frage mich, ob es irgendwo ein Problem gab, was verhinderte, dass ich das Beste aus dem Auto hole." Für den Abend steht nun ein genauer Blick in die Daten an.

Chefrenningenieur Phil Charles sprach bei Vergne von Pech. Etwas Seltsames sei während Q3 aufgetreten, was dafür sorgte, dass der Franzose nicht mehr an seine beste Rundenzeit in Q2 herankam. "Wir haben heute Abend etwas Arbeit vor uns, da wir verstehen müssen, was genau passiert ist. Es tut mir für ihn leid, da er wirklich gut aussah und heute ein besseres Ergebnis verdient hatte."

Immerhin hatten es beide Autos in Q3 geschafft, was Charles vor allem auf einer neuen Strecke als eine großartige Leistung verbuchte. "Daniil hat über alle drei Qualifyingsessions absolut hervorragende Arbeit geleistet, er hat sich fortlaufend verbessert, seinen Kopf benutzt, in jeder Runde seinen Fahrstil verfeinert und aus der vorangegangenen Runde gelernt", lobte er. "Er konnte jedes Mal ein bisschen mehr herauskitzeln und wurde immer besser - das war bei ihm das Geheimnis."