Am kommenden Wochenende könnte es eine ganz Reihe an Einträgen in die Geschichtsbücher geben. Zum einen findet zum ersten Mal ein Russland GP der Formel 1 statt - auch wenn es bereits in der Vergangenheit zwei Grands Prix auf russischem Boden gab. 1913 und 1914 wurde auf einem Kurs in St. Petersburg gefahren. Die Sieger der beiden Rennen hießen damals Georgy Suvorin und Willy Scholl. Beide gewannen damals in einem Benz - 2014 wird der Sieger mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls in einem Benz sitzen, auch wenn dieser wenig Ähnlichkeit mit dem nur 60 PS starken 29 von 1913 haben dürfte.

Zieht Hamilton mit Mansell gleich?

Sollte Lewis Hamilton der strahlende Sieger in Sochi sein, würde er in der ewigen Bestenliste mit seinem Landsmann Nigel Mansell gleichziehen. Gemeinsam dürften sie sich als die erfolgreichsten Briten der Königsklasse bezeichnen, zumindest, was Siege angeht. Auch Nico Rosberg könnte mit zwei Größen des Sports gleichziehen: Jacky Ickx und Denny Hulme.

Bislang konnte nur Daniel Ricciardo den Silberpfeilen in die Suppe spucken. Auf der für alle unbekannten Strecke im Olympiapark könnten die Karten jedoch neu gemischt werden. Ob allerdings Sebastian Vettel sein erster Saisonsieg gelingen kann, ist fraglich. Denn über ihm schwebt noch das Damoklesschwert eines Motorwechsels, den er laut Renault-Mann Remi Taffin in Sotschi vornehmen könnte. Dann heißt es: zehn Plätze nach hinten und im Rennen eine Aufholjagd starten. Die Statistik spricht dabei gegen den vierfachen Weltmeister: alle seine Siege hat er von einem Startplatz in den Top-3 erzielt.

Vielleicht bricht der Deutsche aber auch mit dieser Tradition, nachdem er in Japan mit der Bekanntgabe des Abschieds von Red Bull ohnehin schon gewohnte Pfade verlassen hat. Wohin es ihn nun zieht, ist noch nicht offiziell bestätigt und auch Fernando Alonsos Zukunft ist noch nicht besiegelt. In puncto Fahrermarkt sind am Schwarzen Meer also weitere Gerüchte, aber vielleicht auch Bekanntgaben zu erwarten.

Kommt Alexander Rossi nun zu seinem ersten Renneinsatz?, Foto: Sutton
Kommt Alexander Rossi nun zu seinem ersten Renneinsatz?, Foto: Sutton

Wer fährt an der Seite von Max Chilton?

Eine Fahrerfrage nicht für nächstes, sondern für dieses Jahr hat Marussia zu klären. Nachdem Jules Bianchi nach seinem schweren Unfall wohl noch einige Zeit im Krankenhaus bleiben muss, steht das Team vor der Aufgabe, einen geeigneten Ersatz zu finden. Alexander Rossi stieß im Juli als Ersatzfahrer zu Marussia und sollte beim Belgien GP Max Chilton ersetzen, der 'vertragliche Schwierigkeiten' mit Marussia hatte. Da diese in letzter Minute gelöst werden konnten, wartet der US-Amerikaner noch auf seinen ersten Start in der Formel 1.

Vor dem Japan GP gab Marussia mit dem jungen Briten Will Stevens einen weiteren Ersatzfahrer bekannt. Zwei Optionen hat das Team also intern, doch in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass in der Formel 1 auch extern nach Lösungen gesucht wird und nicht immer automatisch die Ersatzfahrer zum Zuge kommen.

Auch bei Caterham ist die Fahrerfrage noch offen, was das zweite Cockpit neben Marcus Ericsson angeht. Kamui Kobayashi scheint jedoch weiterhin ins Lenkrad greifen zu dürfen. Zumindest teilte er auf Twitter mit, dass er sich in Richtung Sochi begeben hat.