Was würdest du als größte Schwierigkeit des Sochi Autodrom beschreiben?
Nick Chester: Wir werden die Herausforderungen erst identifizieren können, wenn wir wirklich in Sochi sind. Wir haben jedoch schon Feedback von Romain und Pastor aus dem Simulator. Kurve drei ist lang und wird mit recht hoher Geschwindigkeit gefahren, was die Fahrer herausfordern dürfte. Die Bremszone vor Kurve 13 wird sehr hart, vorher fährt man durch einen Knick, sodass es schwierig sein wird die Kurve perfekt zu treffen. Insgesamt sieht die Strecke sehr anspruchsvoll aus.

Welche Art von Abstimmung und Abtriebslevel werden in Sochi erwartet?
Nick Chester: Es sieht aus wie ein Kurs für viel Abtrieb, da die meisten Kurven mit Geschwindigkeiten zwischen 80 und 140km/h gefahren werden. Ich würde sagen, dass die Abstimmung ähnlich zu Singapur sein wird, auch wenn hier einige Geraden länger sind. Daher wird das Abtriebslevel zwischen Singapur und Suzuka liegen.

Durch den Simulator kommen die Fahrer schneller mit einer neuen Strecke zurecht, Foto: Sutton
Durch den Simulator kommen die Fahrer schneller mit einer neuen Strecke zurecht, Foto: Sutton

Der Kurs scheint wenige Auslaufzonen zu haben. Welche Probleme wirft das für das Team auf?
Nick Chester: Die größten Herausforderungen auf solchen Strecken bieten sich den Fahrern. Sie müssen die Strecke schnell lernen, um sich auf der Konfiguration wohl zu fühlen. Wir wissen um die Gefahr von kleinen Auslaufzonen auf neuen Strecken mit unbekanntem Gripniveau.

Gibt es klimatische Herausforderungen?
Nick Chester: Nach unseren Informationen kann das Wetter in Sochi recht ungewöhnlich sein, da auf der einen Seite Berge sind und auf der anderen Seite das Meer liegt. Wir können milde Temperaturen um 20 Grad tagsüber erwarten und um 12 Grad bei Nacht. Frühe Wettervorhersagen sprechen von einer mittleren Regenwahrscheinlichkeit.

Wie hilfreich war es für die Fahrer einen ersten Geschmack im Simulator zu bekommen?
Nick Chester: Der Simulator ist ein wertvolles Mittel und eines, dass den Fahrern ermöglicht schnell auf die Pace zu kommen, selbst wenn sie eine Strecke zum ersten Mal fahren. Sie wissen wie eine Kurve in die nächste führt, welche Linie sie wählen müssen und haben eine grundlegende Idee, was die Bremspunkte angeht. Daher müssten sie ihre Rundenzeiten drei oder vier Runden eher auf einem guten Niveau haben als ohne Simulator.

Welche Vorbereitungen trifft ein Team vor dem Besuch eines neuen Kurses? Wie nützlich ist die Arbeit im Simulator?
Nick Chester: Bevor wir den Simulator hatten, haben wir bei einem neuen Kurs eine Rennlinie durch Simulationen abgeschätzt. Mit dem Simulator hat man, wenn der Fahrer ein paar Runden gefahren ist, eine deutliche genauere Rennlinie, sodass wir ein deutlich genaueres Simulationsmodell erstellen können. Das hilft den Ingenieuren an der Strecke um eine Basisabstimmung zu finden und spart weiter Zeit an der Strecke.

Wie hat sich das Team auf den neuen Austragungsort vorbereitet?
Nick Chester: Es ist wichtig eine gute Umgebung zu haben, damit alle an der Strecke richtig arbeiten können. Daher arbeiten wir mit den Organisatoren und unseren Partnern, um geeignete Räumlichkeiten und eine gute Telekommunikationsverbindung nach Enstone zu haben. Es ist eine unglaubliche Datenmenge, die es an einem Rennwochenende zu bearbeiten gilt. Es gibt vorher viele Planungen, um eine gute Durchführung des Events sicher zu stellen, besonders wenn es ein neues Rennen ist.

Was denkst du über die Leistung des Teams in Suzuka?
Nick Chester: Es war ein normales Wochenende in Sachen Leistung. Wir hatten am Freitag ein gutes Potenzial, konnten am Samstag unsere Ziele jedoch nicht erreichen. Bei den sehr schwierigen Bedingungen im Rennen haben wir einige respektable Runden über die Dauer des Rennens abgeliefert. Es war ein schwieriger Event in Sachen Strategie, doch beide Fahrer konnten gute Stints fahren. Wir haben erneut viel gelernt.