Japan war aus mehreren Gründen ein schwieriges Wochenende…
Romain Grosjean: Ja und wir alle wünschen Jules eine schnelle Genesung. Wir wissen, dass er sich in den besten Händen befindet, somit können wir im Moment nur hoffen und beten.

Wie war deine Performance in Japan?
Romain Grosjean: Es war ein Rennen, in der man jede Minute fokussiert bleiben musste. Es war die richtige Entscheidung hinter dem Safetycar zu starten genauso wie die Entscheidung das Rennen nach wenigen Runden abzubrechen. Die Bedingungen waren einfach zu schwierig. Als der Regen stoppte, erfolgte der Re-Start. Wir haben dann relativ schnell von Regenreifen auf Intermediates gewechselt. Als Team haben wir in punkto Strategie nicht immer die korrekten Entscheidungen getroffen, aber unter diesen schwierigen Bedingungen ist es schwer zu sagen, wer das getan hat.

Was weißt du über Sochi?
Romain Grosjean: Ich bin die Strecke im Simulator gefahren¬. Von außen wirkt der Kurs nicht wirklich aufregend, aber er scheint Spaß zu machen. Es gibt einen guten Mix aus verschiedenen Kurven sowie Highspeed-Bereiche. Der Ort an sich sieht sehr beeindruckend aus, die Berge als auch das Schwarze Meer sind nicht weit weg. Für mich ist es auch wegen den Olympischen Spielen ein spezieller Ort, denn ich bin ein großer Olympia-Fan. Mein Großvater trat bei den Olympischen Winterspielen 1948 und 1952 im Skifahren an. Hoffentlich bringt mir das Glück.

Wenn du kein F1-Fahrer wärst und in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten würdest, welche wäre es?
Romain Grosjean: Ich würde entweder Skifahren oder Bobfahren auswählen. Wie in der Formel 1 geht es in beiden Disziplinen um Highspeed und die richtige Linie. Das ist alles Teil meiner DNA. Ehe ich meine Rennkariere gestartet habe, bin ich Ski gefahren. Daher würde ich mich wohl für das Skifahren entscheiden.

Wie wäre es mit einem F1-Auto auf Spikes durch den Schnee zu fahren?
Romain Grosjean: Das wäre großartig! Ich habe es schon einmal gemacht und zwar mit Lotus 2009 in Dubai. Allerdings fand der Event innen statt. Ich würde gern mal auf einer Ski-Piste fahren. Ich habe bereits ein paar Eisrennen absolviert, umso mehr würde ich es lieben einen F1-Boliden im Schnee zu fahren.

Grosjean ist mit den Gedanken bei Bianchi, Foto: Sutton
Grosjean ist mit den Gedanken bei Bianchi, Foto: Sutton

Wie schnell lernst du eine neue Strecke?Romain Grosjean: Auch ohne Simulator hat man relativ rasch eine Idee von der Strecke. Dank dem Simulator lässt sich der Prozess beschleunigen und man kann erste Entscheidungen bezüglich des Setups usw. treffen. Was der Simulator nicht bietet, ist eine präzise Idee des Grip-Levels. Aber wie bei jeder neuen Strecke gehen wir davon aus, dass sich das Grip-Niveau über das Wochenende verbessert. Aber es wird auf jeden Fall eine Herausforderung.

Bietet ein neuer Kurs größere Chancen?
Romain Grosjean: Wir alle stehen vor der gleichen Herausforderung. Aber natürlich spielt ein Element eine wichtige Rolle und zwar wie schnell Fahrer und Team mit der Strecke zurechtkommen. Hoffentlich ist Sochi ein Kurs, der unserem Auto liegt. Aber die Antwort erfahren wir erst, wenn wir dort sind.