Noch gibt es keine offizielle Stellungname aus der Klinik in Japan, doch übereinstimmenden Meldungen zufolge musste Jules Bianchi in der Nacht auf Montag ein zweites Mal operiert werden. Es sollen weitere Blutungen aufgetreten sein, die gestoppt werden mussten. Berichte, wonach der Franzose selbstständig atmen kann, wurden nicht mehr bestätigt. Die erste Operation soll rund drei Stunden gedauert haben. Sein Vater sowie Marussia-Teammitglieder sind im Krankenhaus.

In einer Pressemitteilung von Marussia hieß es am Montagvormittag, dass man bezüglich Informationen zu Bianchis Gesundheitszustand die Wünsche der Familie respektieren werde. "Die Familie sowie die Betreuung von Jules hat für uns oberste Priorität. Daher bitten wir um Geduld, was weitere medizinische Updates angeht, die in Abstimmung mit dem Mie General Medical Center in Yokkaichi erfolgen - und auch nur dann, wenn die Ärzte finden, dass es angemessen ist", teilte der Rennstall mit.

Rund vier Stunden nach dem schweren Crash gab die FIA am Sonntagabend eine erste Stellungnahme zum Unfallhergang heraus. Darin ist von einer schweren Kopfverletzung die Rede. "In der 42. Runde verlor Adrian Sutil die Kontrolle über sein Auto, drehte sich und schlug in die Reifenstapel in der Auslaufzone von Kurve 7 ein. Die Streckenposten schwenkten doppelte Gelbe Flagge am Kurveneingang, um die Fahrer vor diesem Zwischenfall zu warnen. Ein Bergungsfahrzeug wurde ausgeschickt, um das Auto anzuheben und an eine Stelle hinter der Streckenbegrenzung zu transportieren", hieß es in dem Statement.

Bianchi gegen Traktor geprallt

"Während dieses Vorgangs verlor der Fahrer des Autos mit der Nummer 17, Jules Bianchi, die Kontrolle über sein Auto, fuhr in die Auslaufzone und traf das Heck des Traktors", schilderte die FIA den tragischen Unfall.

"Sobald die Streckenposten gemeldet hatten, dass der Fahrer verletzt war, wurde das Ärzteteam und das Safety Car auf die Strecke geschickt. Diesen folgten ein Bergungsteam und dein Krankenwagen. Der Fahrer wurde aus seinem Auto befreit, in das Medical Center an der Strecke gebracht und dann per Krankenwagen in das Mie General Hospital überstellt."

Die Bedingungen waren im Rennen äußerst schwierig, Foto: Sutton
Die Bedingungen waren im Rennen äußerst schwierig, Foto: Sutton

"Ein CT Scan ergab, dass er eine schwere Kopfverletzung erlitt, derzeit wir der operiert. Im Anschluss wird er auf die Intensivstation gebracht, wo sein Zustand überwacht wird", so das Statement der FIA. Nach dem Rennen eilten Marussia-Teammitglieder sowie alle Fahrer ins Krankenhaus, wo sie auf Neuigkeiten warteten.

UPDATE:

Meldungen von heute Morgen, wonach Jules Bianchi ein zweites Mal operiert werden musste, haben sich als falsch herausgestellt. Die FIA bestätigte, dass der Zustand des Franzosen kritisch, aber stabil ist. Der Franzose wird künstlich beatmet. Seine Familie ist inzwischen im Krankenhaus angekommen.