Für Adrian Sutil nahm der Große Preis von Japan ein tragisches Ende: Nachdem der Sauber-Pilot in der 40. Runde im Regen von der Strecke rutschte und in die Streckenbegrenzung krachte, wurde er Augenzeuge des schweren Unfalls von Jules Bianchi. "Mir geht es gut, ich bin okay", gab der Deutsche Entwarnung, doch der Schock über den Folgeunfall des Marussia-Piloten ist groß. "Ich möchte dazu nichts sagen. Die Situation ist kritisch, aber er ist in guten Händen. Aus Respekt gegenüber Bianchi ist es okay, wenn man es so stehen lässt."

"Als der Regen stärker wurde und die Sicht schlecht, habe ich das Auto in der achten Kurve aufgrund von Aquaplaning verloren", schilderte Sutil den Abflug aus seiner Sicht. "Das Auto wurde vorne leicht beschädigt. Nach meinem Unfall hätte gleich das Safety Car kommen können, aber hinterher ist man immer schlauer. Es war kein einfaches Rennen unter schwierigen Bedingungen." Nun gelten die Gedanken jedoch erst einmal Jules Bianchi. "Alles andere ist im Moment irrelevant", erklärte Sutil. "Jeder im Fahrerlager sollte an ihn denken."

Vor allem die einbrechende Dunkelheit, die das Erkennen von stehendem Wasser auf der Strecke erschwerte, war nach Meinung Sutils ein Grund für die beiden Abflüge in Kurve sieben. "Es war sehr schwierig", berichtete der Sauber-Pilot. "Am Ende des Rennens fing es wieder stärker an zu regnen, gleichzeitig wurde es jedoch dunkel, sodass die Sicht immer schlechter wurde." Besonders diese Kurve emfpand Sutil als kniffelig.

Die einbrechende Dunkelheit sorgte für Gefahr, Foto: Sutton
Die einbrechende Dunkelheit sorgte für Gefahr, Foto: Sutton

"Am Ende, als es dunkel wurde, konnte man nicht mehr erkennen, wo die nassen Stellen waren", erklärt Sutil. "Deshalb habe ich mein Auto verloren, das hat mich wirklich überrascht." Jules Bianchi passierte nur eine Runde nach dem Sauber-Piloten das gleiche.

Rob Smedley, Leiter der Fahrzeug-Performance bei Williams, gab Sutil Rückendeckung. "Das war wirklich extrem dunkel", sagte der Smedley. "Ich würde sagen, dass ich in den 15 Jahren meiner Formel-1-Karriere noch kein dunkleres Rennen erlebt habe. Ich war froh, als das Safety Car auf die Strecke kam.

Sutils Teamkollege Esteban Gutierrez wurde als 13. gewertet. "Ich denke, dass es die richtige Entscheidung war, das Rennen abzubrechen", fand der Mexikaner. "Ich hoffe natürlich, dass sich Jules nicht schwer verletzt hat, und es ihm bald besser geht." Gutierrez hat im Rennen vom Anfang bis zum Ende gekämpft, konnte jedoch keine Punkte sammeln. "Unter den gegebenen Bedingungen war es sehr schwierig einen guten Rhythmus zu finden", erklärte der Sauber-Pilot.

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn konnte sich ihren Piloten anschließen. "Die Teammitglieder des Sauber F1 Teams sind tief erschüttert über diesen schweren Unfall Jules Bianchis", war sie schockiert. "Unsere Gedanken sind bei Jules, seiner Familie und seinen Freunden. Alle im Team hoffen, dass es ihm bald besser geht. Angesichts dieses schweren Unfalls stehen die sportlichen Aspekte des Grossen Preises von Japan im Hintergrund."