Am Ende der Saison 2007 verließ Fernando Alonso nach nur einem Jahr bei McLaren den Rennstall wieder und kehrte zu Renault zurück. Der Stallkrieg zwischen dem damals amtierenden Doppel-Weltmeister und Rookie Lewis Hamilton war eskaliert. Alonso fühlte sich gegenüber seinem Teamkollegen, der das Nachwuchsprogramm von McLaren durchlaufen hatte und als Liebkind von Ron Dennis galt, benachteiligt.

Acht Jahre später soll der Asturier nun ausgerechnet zu dem Team zurückkehren, bei dem er die wohl schwierigste Phase seiner Formel-1-Karriere erlebte. Doch was ist dran an den Gerüchten? Alonso selbst gibt sich bedeckt und meint nur, dass für ihn alles nach Plan laufen würde. McLaren-Geschäftsführer Ron Dennis sieht die Trennung im Streit 2007 jedenfalls nicht mehr als Hindernis für eine Rückkehr des 33-Jährigen: "Ich habe damit schon vor Jahren abgeschlossen. Es gibt keinen Grund, warum Fernando nicht zu uns zurückkommen sollte. Es gibt aber auch keinen Grund, warum nicht Lewis zurückkommen sollte oder Kevin und Jenson bei uns bleiben."

Sollte Alonso kommen, was immer wahrscheinlicher scheint, müsste aber der beiden aktuellen Fahrer Jenson Button und Kevin Magnussen Platz machen. Button steht aktuell vollkommen ohne Vertrag da, Magnussen hat zumindest eine Option auf ein weiteres Jahr. Sein Cockpit fix in der Tasche hat aber keiner der Beiden. Eine unangenehme Situation, wie der Däne bestätigt. "Ich habe noch keinen fixen Platz für nächstes Jahr, also habe ich natürlich gewisse Bedenken. Das steckt natürlich irgendwo im Hinterkopf, aber es bringt nichts, sich darüber jetzt zu große Sorgen zu machen. Aktuell werden ein paar sehr gute Fahrer zwischen den Teams transferiert, also ist das natürlich ein großes Thema für die Medien. Natürlich bekomme ich das auch mit, aber ich habe an diesem Wochenende hier auch einen Job zu erledigen und darauf muss ich mich konzentrieren", stellt Magnussen fest.

Kevin Magnussen fährt aktuell auch um sein Cockpit bei McLaren, Foto: Sutton
Kevin Magnussen fährt aktuell auch um sein Cockpit bei McLaren, Foto: Sutton

Niemand will gehen

Der Rookie macht keinen Hehl daraus, dass er gerne bei seinem aktuellen Arbeitgeber bleiben würde: "Meine Position bei McLaren macht mich sehr glücklich. Ich denke, dass das Team eine große Zukunft hat und ich wäre liebend gerne ein Teil davon." Einen ähnlichen Wunsch trägt aber auch Button in sich. "Mein Ziel ist es, im nächsten Jahr hier zu fahren. Ich bin seit fünf Jahren bei diesem Team und habe hier wunderschöne Zeiten erlebt. Die letzten Jahre waren schwierig, aber wir haben hart gearbeitet und ich würde in Zukunft wirklich gerne die Früchte dieser Arbeit sehen", so der Routinier am Samstag in Suzuka.

Einen Teamkollegen Fernando Alonso könnten sich laut eigenen Aussagen beide aktuelle McLaren-Piloten vorstellen. Während Button in diesem Fall betont nüchtern von einer Koexistenz zwischen zwei menschlichen Wesen spricht, lobt Magnussen seine Konkurrenten im Kampf um das 2015er-Cockpit sogar in höchsten Tönen: "Ich glaube, dass Fernando eine Bereicherung für jedes Formel-1-Team wäre. Im Moment bin ich aber sehr zufrieden was die Partnerschaft mit Jenson bei McLaren angeht. Ich denke, er ist ein großartiger Fahrer, der eine Menge Anerkennung verdient. Vielleicht sogar mehr als er bekommt."

Verdängt Alonso Button schon bald bei McLaren?, Foto: Sutton
Verdängt Alonso Button schon bald bei McLaren?, Foto: Sutton

Aktuell scheinen also sowohl Button als auch Magnussen und Alonso Chancen auf einen Platz bei McLaren zu haben. Falls Alonso kommt, scheint es aber doch eher wahrscheinlich, dass man neben dem routinierten Spanier einen jungen, hungrigen Mann wie Magnussen anstatt mit Button den erfahrensten Mann in der Weltmeisterschaft behält.

Fix ist noch nichts, aber auch die Wortwahl von Ron Dennis in Bezug auf diese Situation lässt auf einen Verbleib des Dänen schließen. "Wir haben aktuell keinen Vertrag mit irgendeinem Fahrer. Das ist nicht unserer Priorität. Natürlich sprechen wir mit Leuten und machen all die Sachen, die man von uns erwartet. Im Moment haben wir aber noch keine Optionen aus unseren Verträgen gezogen", meinte Dennis. Wie bereits erwähnt verfügt nur Magnussen über eine Option auf ein weiteres Jahr.