Nordschleife

Sechzigerjahre-F1 auf der Nordschleife, Foto: Sutton
Sechzigerjahre-F1 auf der Nordschleife, Foto: Sutton

Über diese legendäre Strecke gibt es nichts zu sagen, was nicht schon längst zu Papier gebracht wurde. Rund 21 Kilometer welliges Auf und Ab, links und rechts von bedrohlich eng am Streckenrand platzierten Leitplanken gesäumt - die Nordschleife verzeiht nicht den kleinsten Fehler und ist bis heute der vielleicht anspruchsvollste Rennkurs der Welt. Das berühmt-berüchtigte Eifelwetter mit Regen und Nebel macht den Fahrern ihre Aufgabe nicht unbedingt leichter. Lang ist daher auch die Liste der Piloten, die auf der Nordschleife ihr Leben lassen mussten. Für die Formel 1 wurde die Strecke im Jahr 1976 zu gefährlich, nachdem unter anderem Niki Lauda in einen schweren Feuerunfall verwickelt wurde.

Suzuka

Glock hatte 2009 einen schlimmen Crash, Foto: Sutton
Glock hatte 2009 einen schlimmen Crash, Foto: Sutton

Seit 1987 steht die japanische Strecke im Rennkalender und misst nach einigen Adaptionen aktuell 5,807 Kilometer. Die haben es in sich: Schon der erste Sektor verlangt den Piloten mit seinen ineinander übergehenden Kurven alles ab. Ein kleiner Fehler in den "Esses"-Kurven (3 bis 7) wirkt sich desaströs auf die Linie in den Folge-Turns aus. Aber auch die Degner-Kurve (Turn 8) und die mit hoher Geschwindigkeit (mit etwa 300 km/h) zu nehmende 130R erfordern maximale Konzentration. In diesen Passagen fliegen die F1-Piloten regelmäßig ab. Doch selbst im der Final-Kombination, dem drei Kurven umfassenden Casino Triangle kommt es regelmäßig zu schlimmen Unfällen, wie etwas jenem von Timo Glock im Qualifying 2009.

Spa-Francorchamps

Die Eau Rouge lehrte so manchem Fahrer das Fürchten, Foto: Sutton
Die Eau Rouge lehrte so manchem Fahrer das Fürchten, Foto: Sutton

1950 zum ersten Mal im Rennkalender, ist der Belgien GP in Spa-Francorchamps bis heute eines der beliebtesten weil spektakulärsten Rennen der Formel 1. Bis 1970 wurde die 14 Kilometer lange Version gefahren, nach einer Pause kehrte die Formel 1 in den Achtzigerjahren auf die auf sieben Kilometer verkürzte Version zurück. Alleine über die Mutkurve Eau Rouge wurden ganze Bücher verfasst und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 220 km/h zählt Spa zu den schnellsten Strecken, die je im Rahmen der Formel 1 befahren wurden. Hinzu kommen die extremen Wetterschwankungen in den Ardennen, die den Fans alle paar Jahre spannende Regenrennen bescheren.

Montjuic

Montjuic stand nur kurz im F1-Kalender, Foto: Phipps/Sutton
Montjuic stand nur kurz im F1-Kalender, Foto: Phipps/Sutton

Oft stand die auf dem Hausberg Barcelonas gelegene Strecke nicht im Rennkalender der Formel 1. Zwischen 1969 und 1975 gastierte die Königsklasse nur viermal in Montjuic. Dennoch gilt der Kurs bis heute als einer der anspruchsvollsten der Geschichte. Der 3,79 Kilometer lange Straßenkurs zeichnete sich vor allem durch seinen markanten Tempowechsel aus. Während der erste Teil von engen Kurven geprägt war, ging es nach "La Pergola" mit hoher Geschwindigkeit bis zur Ziellinie ab. Eine der kniffligsten Aufgaben war die Abstimmung des Autos an diese Herausforderungen. Selbst die langen Geraden waren leicht geschwungen, sodass es auf der Strecke kaum Zeit zum Verschnaufen gab. Wie in den Siebzigerjahren üblich, rasten die Piloten an Leitplanken entlang und mussten auf den Luxus großzügiger Auslaufzonen verzichten. Jackie Stewart bezwang Montjuic zweimal als Sieger.

Monte Carlo

Ayrton Senna: der König von Monaco, Foto: Sutton
Ayrton Senna: der König von Monaco, Foto: Sutton

Leidet man an Klaustrophobie, sollte man in Monte Carlo keine Rennen fahren. Bis auf ein paar kleine Auslaufzonen in einer Handvoll Kurven trennen die Piloten nur die unnachgiebigen Metallschienen von den Fans und historischen Gebäuden dahinter. In einigen Passagen passen kaum zwei Autos nebeneinander und gewürzt wird dieser gefährliche Mix auch noch durch starkes Gefälle (etwa in der Haarnadel) und harten Bremspunkten wie etwa vor Sainte Devote oder der Nouvelle Chicane. In früheren Zeiten, als die Boliden noch Schaltknüppel hatten, bekamen die Piloten von den vielen Schaltvorgängen in Monaco Blasen an den Händen. Onboard-Aufnahmen von damals zeigen, dass ein Großteil der Strecke mit nur einer Hand am Lenkrad absolviert wurde.

Adelaide

F1-Geschichte made in Adelaide, Foto: Williams
F1-Geschichte made in Adelaide, Foto: Williams

16 Kurven warteten auf der 3,7 Kilometer langen Strecke in Adelaide zwischen 1985 und 1995 auf die Piloten. Mitten in der australischen Großstadt gelegen, wurde beinahe die gesamte Runde auf ansonsten vom normalen Straßenverkehr befahrenem Asphalt absolviert. Daher erschwerten nicht nur Unebenheiten den Fahrern ihre Arbeit, sondern auch enge Streckenbegrenzungen, fehlende Auslaufzonen und hohe Kerbs. Obwohl nur elf Jahre im Kalender produzierte Adelaide eine Vielzahl an legendären Rennen, wie etwa 1986, als Nigel Mansell seine Titelhoffnungen nach einem Reifenplatzer begraben musste, 1991, als ein monsunartiger Regenguss für das kürzeste Rennen der F1-Geschichte (14 Runden) sorgte oder 1994, als es im Titel-Showdown zwischen Michael Schumacher und Damon Hill zur Kollision kam.

Imola

Barrichello überlebte diesen Crash, Ratzenberger und Senna hatten wenig später weniger Glück, Foto: Sutton
Barrichello überlebte diesen Crash, Ratzenberger und Senna hatten wenig später weniger Glück, Foto: Sutton

Seit seiner Errichtung in den Fünfzigerjahren galt Imola als eine der anspruchsvollsten und zugleich gefährlichsten Rennstrecken. Vor allem die Tamburello-Kurve war berühmt berüchtigt. Lange Zeit unter Vollgas zu nehmen, war die Passage nicht nur uneben, sondern hatte nach einer relativ kurzen Auslaufzone auch eine gefährliche Betonmauer im Sturzwinkel stehen. Unter anderem zogen sich in diesem Streckenabschnitt Nelson Piquet und Gerhard Berger in den Achtzigerjahren schwere Verletzungen nach Unfällen zu. 1994 wurden die Sicherheitsmängel von Imola noch offenkundiger, als an einem Wochenende sowohl Roland Ratzenbeger, als auch Ayrton Senna ihr Leben lassen mussten und zudem Rubens Barrichello bereits im Training einen schlimmen Unfall überlebte. Vier Kurven - unter anderem Tamburello - wurden in Folge der Tragödie entschärft, dennoch verschwand Imola im Jahr 2006 endgültig aus dem Formel-1-Rennkalender.