Caesars Palace Grand Prix Circuit - Las Vegas, USA

Alan Jones gewann die Premiere in Las Vegas, Foto: Sutton
Alan Jones gewann die Premiere in Las Vegas, Foto: Sutton

Schon der Gedanke, ein Rennen der größten und populärsten Motorsportserie der Welt auf einem Hotelparkplatz in einem Glücksspielparadies auszutragen, mutet mehr als nur seltsam an. Dennoch entschieden sich die Formel-1-Verantwortlichen 1980 nach dem sicherheitsbedingten Abzug aus Watkins Glen auf der Suche nach einer neuen Heimat für den US-Grand-Prix für den Caesars Palace Grand Prix Circuit in Las Vegas. Die 3,650 Kilometer lange Strecke war ebenso abwechslungsarm wie uninteressant. Gespickt mit unterirdischem Zuseherinteresse, einer logischerweise überaus unebenen Fahrbahn und brutaler Hitze war das Rennen in der Wüste von Nevada nicht unbedingt ein Highlight in der Geschichte der Formel-1-WM, durfte aber dennoch in den Jahren 1981 und 1982 das Saisonfinale beheimaten. Nach diesen beiden Grands Prix sahen aber auch die Entscheidungsträger das Event als gescheitert an und beendeten das Engagement in Las Vegas.

Korean International Circuit - Yeongam, Südkorea

Tristesse pur in Yeongam, Foto: Sutton
Tristesse pur in Yeongam, Foto: Sutton

Es war ein tollkühnes Vorhaben, das die Leute hinter der Strecke in Yeongam geplant hatten. Mitten im Nirgendwo wurde der Kurs aus dem Boden gestampft, rundherum sollte eine neue Stadt wachsen und Yeongam irgendwann zu einer Art koreanischem Monaco werden. Die Idee scheiterte kläglich. Nichts, wirklich absolut nichts passierte am Rand der Strecke. Keine Hotels, keine Geschäft, keine Freizeiteinrichtungen - einfach nichts. Die 0815-Rennstrecke in der kahlen Landschaft an sich war auch nicht gerade ein Zugpferd. Nach nur vier Grands Prix folgte 2013 das Aus für Korea. Außer Spesen, nichts gewesen.

Phoenix Street Circuit - Phoenix, USA

Ein Layout, wie man es sich monotoner nicht vorstellen kann, Foto: Sutton
Ein Layout, wie man es sich monotoner nicht vorstellen kann, Foto: Sutton

Aller schlechten Dinge sind drei! Einen Horrorkurs aus den USA haben wir noch für euch. Von 1989 bis 1991 wurde auf den Straßen von Phoenix gefahren. Nun sind Stadtkurse per se nichts negatives, werden es aber, wenn sie sich in einer US-Metropole mit den typischen, am Reißbrett geplanten Straßenverläufen befinden. Acht von 15 Kurven auf dem Phoenix Street Circuit waren 90-Grad-Knicks, die restlichen Turns unwesentlich interessanter. So ließ sich das Interesse der US-amerikanischen Motorsportfans nicht wecken. Zum letzten Rennen 1991 kamen sogar weniger Zuseher als zu einem Straußenfestival am anderen Ende der Stadt.

Valencia Street Circuit – Valencia, Spanien

Auch schöne Frauen konnten über die charakterlose Strecke nicht hinwegtäuschen, Foto: Sutton
Auch schöne Frauen konnten über die charakterlose Strecke nicht hinwegtäuschen, Foto: Sutton

Es gibt Länder, die sind voll mit Rennstrecken. Spanien ist eines davon. Neben Barcelona, Aragon oder Jerez gibt es auch in Valencia einen permanenten Kurs. Da wäre es doch logisch, auf einer dieser Strecken zu fahren, wenn man sich in diesem Land einen zweiten Grand Prix wünscht. Doch es ist nicht immer alles logisch und in der Formel 1 schon gar nicht. Also entschloss man sich kurzerhand am Hafen von Valencia einen Straßenkurs zu erschaffen. Trotz schöner Umgebung und toller Bilder vermochte das Rennen nie große Emotionen zu wecken. Nach fünf Rennen kam 2012 das Aus, nun verfällt der Valencia Street Circuit fröhlich vor sich hin. Den Ehrenpreis für Nachhaltigkeit wird man in der südspanischen Stadt so wohl nicht erringen.

Indianapolis Motor Speedway - Indianapolis, USA

Ein Moment unrühmlicher F1-Geschichte, Foto: Sutton
Ein Moment unrühmlicher F1-Geschichte, Foto: Sutton

Das Oval von Indianapolis - der legendäre Brickyard - gehört neben Le Mans und Monaco definitive zu den prestigeträchtigsten Motorsportrennstrecken dieses Planeten. Man mag zur Tempobolzerei in Ovalen stehen wie man mag, aber wenn die Indycar-Piloten über 2,5 Stunden lang mit mehr als 300 Stundenkilometern Durchschnittgeschwindigkeit Rad an Rad gegeneinander kämpfen, dann ist das großer Sport und auch durchwegs spektakulär. Zweiteres gilt nicht für den Grand-Prix-Kurs im Infield des Speedways, auf dem die Formel 1 von 2000 bis 2007 acht Rennen austrug. Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse und des völlig ebenen Untergrunds erinnerte der Kurs eher an eine Kart- als an eine Formel-1-Rennstrecke. Dafür konnte man direkt neben der Strecke golfen. So richtig zuhause war die Formel 1 hier nie, nach dem Reifenchaos 2005 und dem Start von nur sechs Autos folgte wenig später das Aus. Kein großer Verlust für die Formel 1.

Sochi International Street Circuit - Sotschi, Russland

Viel stimmungsvoller wird's wohl nicht mehr werden, Foto: Sochi Autodrom
Viel stimmungsvoller wird's wohl nicht mehr werden, Foto: Sochi Autodrom

Okay, in Sotschi wurde noch kein einziges Formel-1-Rennen gefahren, doch dass der Kurs, der mitten durch die Anlagen der Olympischen Winterspiele 2014 verläuft, zu den großen Klassikern der Formel 1 wird, darf schon jetzt bezweifelt werden. Das Layout scheint x-beliebig und erinnert etwas an Valencia, was nicht als Kompliment zu verstehen ist. Wie es um die Motorsportbegeisterung der Bewohner der russischen Schwarzmehrküste bestellt ist, entzieht sich meiner Kenntnis, doch lässt sie sich rein gefühlsmäßig eher niedrig einstufen. Das alles in Verbindung mit dem Ukraine-Konflikt macht den Russland-Grand-Prix zu einem Rennen, auf das die Formel 1 auch gerne hätte verzichten können.