Für Daniel Ricciardo endete das Freitagstraining äußerst unsanft. Noch bevor der WM-Dritte seinen Run auf dem weichen Reifen beenden konnte, flog Ricciardo in der letzten Kurve spektakulär ab und knallte seinen Red Bull in die Streckenbegrenzung. Die Session musste für mehrere Minuten unterbrochen werden.

Ein Abflug, der stark an jenen von Timo Glock im Jahr 2009 erinnerte. Sebastian Vettel erkundigte sich deshalb sofort per Funk, ob es Ricciardo gut gehe. "Ich wusste nicht genau was passiert ist, ich habe nur das Auto in der Begrenzung gesehen", sagte Vettel. Aber Entwarnung: Dem Australier geht es gut.

Ricciardos Red Bull hat es übel erwischt, Foto: Sutton
Ricciardos Red Bull hat es übel erwischt, Foto: Sutton

So kam es zum Abflug

Gleich nach dem Training erklärte Ricciardo auch schon, wie es zu dem heftigen Einschlag gekommen ist. "Ich habe einen Fehler gemacht", gab Ricciardo zu. "Ich hatte meine erste schnelle Runde bereits gefahren und dann eine Cooling-Runde eingelegt, wie es hier jeder tut. Auf dieser langsamen Runde gab es eine gelbe Flagge. Deshalb bin ich besonders langsam gefahren, damit die gelbe Flagge auf meiner nächsten schnellen Runden nicht mehr da gewesen wäre. Vielleicht sind die Reifen dabei zu kalt geworden und so konnte ich das Auto einfach nicht halten als ich mit voller Power aus der letzten Schikane gefahren bin", erklärte Ricciardo.

Wichtige Trainingszeit mit dem Option verloren

Bitter für den Australier: Zum Zeitpunkt seines Abflugs führte er das Zeitenklassement noch an, musste dann aber zusehen, wie sich einer nach dem anderen an ihm vorbei schob. Ein wirklich schneller Run mit dem Option war Ricciardo bis dahin nämlich noch nicht gelungen. "Leider habe damit Zeit auf einem Option verpasst", ärgerte sich der Red-Bull-Pilot.

Auf dem Option hat Ricciardo wertvolle Trainingszeit verloren, Foto: Sutton
Auf dem Option hat Ricciardo wertvolle Trainingszeit verloren, Foto: Sutton

Dennoch zieht Ricciardo ein positives Fazit: "Obwohl ich nur eine Runde geschafft habe, habe ich mit unseren Veränderungen vom ersten zum zweiten Training besser gefühlt. Es läuft ganz klar in die richtige Richtung bei uns. Wir wissen, wie der Reifen reagiert und es sieht so aus, als liege der Unterschied zwischen den Mischungen bei rund einer Sekunde", analysierte Ricciardo.

Gegen Mercedes sieht der Australier an diesem Wochenende allerdings kein Kraut gewachsen: "Die waren wirklich schnell heute. Wir dachten, wir sind dran, aber sie haben wieder eine Lücke gerissen. Ich denke, wir sollten in der Lage sein, als Dritter im Grid zu stehen", prognostiziert Mr. Smile.