Red Bull kommt in diesem Jahr nicht zu Ruhe: Gerüchte um einen Abschied von Sebastian Vettel, der Kampf und die Aerodynamiker Peter Prodromou und Dan Fallows, Altersteilzeit von Adrian Newey und die anschließenden Umstrukturierungen, wodurch Vettel seinen Chefingenieur Guillaume Rocquelin verlieren wird. Jetzt ist die Red-Bull-Saison 2014 um einen Aufreger reicher.

Nach Informationen der Bild am Sonntag soll Chefmechaniker Kenny Handkammer das Team verlassen haben. Handkammer war seit 2006 beim Weltmeisterteam, erlebte den Aufbau des Teams genauso mit wie die vier Weltmeisterschaften in Folge. In Singapur war der Brite noch für Red Bull im Einsatz, in Suzuka hat bereits ein anderer seinen Posten übernommen.

Über die Gründe wird bei Red Bull geschwiegen. "Wir haben einen anderen für diese Position gefunden. Einen besseren, der im Zuge der Umstrukturierung im Team besser für diese Sache geeignet ist. Man muss Menschen dort einsetzen, wo sie ihre Aufgaben effizient und optimal erfüllen", wird Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko zitiert.

Danner: Offizielle Aussagen nicht sehr glaubhaft

Für Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner kommt die Trennung überraschend - vor allem mit der Begründung. "Die offiziellen Aussagen wirken nicht sehr glaubhaft", so Danner. "Dass Personal kommt und geht, ist normal. Aber einen Mann mit einer solchen Reputation während der Saison zu entlassen - das ist komisch. Normalerweise wird jemand in dieser Position in den Innendienst versetzt."

Wohin es für Handkammer nun geht, ist unklar. Insgesamt reiste er 25 Jahre lang mit dem Formel-1-Zirkus mit, war zu Benetton-Zeiten schon Mechaniker von Michael Schumacher. In dessen ersten Weltmeistersaison 1994 war er auch vom Boxenstopp von Jos Verstappen beteiligt, als der Benetton-Bolide in Hockenheim spektakulär Feuer fing.