Carlos Sainz Junior führt die Formel Renault 3.5 an und hat gute Karten, der nächste Champion der Nachwuchsklasse zu werden. Wohin der Titel führen kann, hat er bei Kevin Magnussen gesehen, der direkt nach seiner Meisterschaft mit McLaren in die Formel 1 einstieg. Sainz Junior, Sohn der Rallyelegende Carlos Sainz, galt für die Saison 2015 als einer der aussichtsreichsten, wenn nicht der aussichtsreichste Kandidat für ein Cockpit bei Toro Rosso.

Doch wie bereits vor der aktuellen Saison, als Red Bull viele mit der Verpflichtung von Daniil Kvyat überraschte, schüttelten sie unlängst ein weiteres Ass aus dem Ärmel: Max Verstappen. Der Niederländer bestreitet gerade einmal seine Debütsaison im Formelsport, während Sainz Junior 2010 vom Kart- in den Formel-Sport umstieg und einen Titel in der Formel Renault 2.0 NEC vorweisen kann.

Der Spanier verhehlt nicht, dass ihn die Entscheidung Red Bulls hart traf. "Natürlich war es kein einfacher Sommer für mich. Wenn man derartige Neuigkeiten hört, dann ist das schwer hinzunehmen", gestand er Autosport. Dennoch lässt er nicht den Kopf hängen. Er sei sehr dankbar für die Unterstützung, die ihm Red Bull bislang zukommen ließ. "Es bekommen nicht viele Leute die Chance, die ich bekommen habe. Ohne Red Bull würde ich nicht um die Meisterschaft [in der Formel Renault 3.5] kämpfen."

Sainz Junior betonte jedoch, dass sein einziges Ziel gewesen sei, es 2015 in die Formel 1 zu schaffen. "Ich hatte das Gefühl, dass ich für ein Formel-1-Cockpit nächstes Jahr vollkommen bereit bin. Ich habe mich nie selbstbewusster und bereiter für die Formel 1 gefühlt", gestand er. "Aber Red Bull fällt alle Entscheidungen in meiner Karriere und sie haben eben jene getroffen, also muss ich das respektieren."

In der Woche nach der Bekanntgabe der Verpflichtung von Verstappen kamen die Verantwortlichen von Red Bull mit Sainz zusammen, um über seine Zukunft zu sprechen. "Sie wollen mir in der Zukunft weiterhin helfen und sie wollen, dass ich weiterhin ein Teil der Red-Bull-Familie bin", offenbarte Sainz Junior. "Das bedeutet, sie glauben, dass ich immer noch etwas Besonderes habe. Sie wollen mich behalten." Noch wisse er nicht, wohin ihn sein Weg führen wird. "Aber es verschafft mir viel Selbstvertrauen, dass sie mich nicht rausgeworfen haben. Es ist eine Erleichterung und führt dazu, dass ich weiter daran glaube, ihnen etwas geben zu können."

Fürs Erste will sich der Spanier auf den Gewinn des Titels in der Formel Renault 3.5 konzentrieren, denn er glaubt, dass sich dadurch Türen öffnen werden. "Mein Fokus liegt darauf, das zu gewinnen und alle mit dem zu überraschen, was ich tue."