"Ich hatte eine wirklich schöne Sommerpause, aber jetzt freue ich mich wieder auf Racing!" Felipe Massa ist wahrlich nicht der einzige Pilot, der sich auf Spa freut. Doch der Brasilianer hat vielleicht etwas mehr Grund zur Vorfreude.

Schon in Österreich konnte Williams die Stärken des FW36 ausspielen, Foto: Sutton
Schon in Österreich konnte Williams die Stärken des FW36 ausspielen, Foto: Sutton

Denn Williams reist als Geheimfavorit nach Spa. Patzt Mercedes, ist auf jeden Fall mit dem Traditionsrennstall aus Grove zu rechnen. Doch kann Williams vielleicht sogar Mercedes unter Druck setzen? "Spa ist eine Strecke, die uns liegen sollte. Es kommt hier sehr stark auf den Luftwiderstand und den Motor an - diese Faktoren sollten uns begünstigen", weiß Rob Smedley.

"Um in Spa konkurrenzfähig zu sein, braucht man ein Auto mit effizienter Aerodynamik. Deshalb erwarten wir, dort stark zu sein und wollen ein gutes Ergebnis einfahren", ist sich auch Valtteri Bottas der großen Chance bewusst. Bei Williams weiß man, dass wenn 2014 Siege aus eigener Kraft möglich sind, Spa und Monza die besten Chancen bieten.

Der Topspeed der Williams-Boliden war in der Saison 2014 fast auf allen Strecken die Referenz, in Spa ist die Höchstgeschwindigkeit bekanntermaßen eine relevante Größe. Gleichzeitig könnte Williams die aerodynamische Effizienz nicht nur bei der bloßen Rundenzeit in die Karten spielen. Auch der Benzinverbrauch wird in den Ardennen ein wichtiger Faktor sein. Die Länge der Strecke mindert nämlich den ERS-Anteil pro Runde.

Auch Felipe Massa sind diese Faktoren nicht entgangen. "Die langen Geraden sollten unserem Auto liegen und wir sollten mit Erfolgen in die zweite Saisonhälfte starten können!" Und noch eine Zutat weiß der Brasilianer in seinem Erfolgsrezept. "Ich habe hier 2008 gewonnen und weiß also, was es braucht, um hier zu gewinnen."

Williams: Spa Bilanz

Williams in Spa: Der Traditionsrennstall stellte in Spa bisher drei Mal den Sieger. 1986 gewann Nigel Mansell, während sowohl 1993 als auch 1994 Damon Hill die oberste Stufe des Treppchens erklomm. Hinzu kommen vier zweite Plätze sowie fünf dritte Ränge.

Felipe Massa in Spa: Spa ist grundsätzlich ein gutes Pflaster für den Brasilianer. Massa schied lediglich 2002 bei seiner Premiere aus und konnte den Klassiker 2008 gewinnen. Darüber hinaus stand er 2007 als Zweiter auf dem Podium und erreichte stets die Top-10, wenn er ins Ziel kam.

Valtteri Bottas in Spa: Der Finne gab im Vorjahr sein Ardennen-Debüt und kam dabei nicht über den 15. Platz hinaus.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Williams und Spa? Das sollte passen. Man weiß nie, was de Teams über die Sommerpause so alles angestellt haben, aber ich lege mich fest: Williams wird ganz klar einziger Mercedes-Herausforderer sein. Die einzige Frage ist: Kommt Williams Mercedes nur nahe, oder reicht es für etwas mehr? Mich erinnert die Situation etwas an 2009, als Force India in Spa eine Sternstunde erlebte, dann allerdings doch knapp an Kimi Räikkönen und Ferrari scheiterte.(Christian Menath)