Romain Grosjean blickt in eine ungewisse Zukunft. Nach 55 F1-Rennen steht die Karriere des mittlerweile 28-Jährigen am Scheideweg. Mit Lotus holte der Franzose in den letzten beiden Jahren neun Podiumsplätze, nach zehn Rennen der aktuellen Saison hat er aber erst acht Punkte auf dem Konto. Zudem wurde zuletzt der Vertrag seines - deutlich schwächeren - Teamkollegen Pastor Maldonado verlängert, während Grosjean noch ohne eine Zusage für 2015 dasteht.

"Du hast das immer im Hinterkopf und ich will in naher Zukunft Rennen gewinnen. Daran arbeiten wir", sagte Grosjean nach einem weiteren durchwachsenen Training in Budapest. Der Franzose macht keinen Hehl daraus, dass er Lotus aufgrund der aktuellen Performance des Autos besser heute als morgen den Rücken kehren würde.

Grosjean hat Optionen

"Für meine Zukunft gibt es einige offene Optionen. Wir müssen sehen, welche die Beste ist, um Rennen gewinnen zu können", so Grosjean, der die konkrete Frage nach Verhandlungen mit McLaren und Ferrari mit einem kurz und knapp beantwortete: "Könnte sein."

Ob ihm sein Nahe-Verhältnis zu McLarens Eric Boullier helfe? "Wir sind noch immer sehr gute Freunde, sehen uns im Paddock und verbringen Zeit zusammen. Das alleine bringt mich aber noch nicht bei McLaren ins Gespräch. Das eine ist Freundschaft, das andere Business", schränkte Grosjean ein.

Kein Spaß in dieser Saison

Der Frust über die schlechte erste Saisonhälfte sitzt jedenfalls tief: "Sicherlich ist es frustrierend - speziell nach letztem Jahr. Aber es gibt immer ein Auf und Ab, das sieht man etwa bei Williams. Im letzten Jahr hatten sie zu kämpfen und jetzt war Bottas dreimal in Folge auf dem Podium."

Die Hoffnung auf Besserung seines Lotus hat Grosjean also noch nicht aufgegeben. "Ich will hart weiterarbeiten und durch mein Feedback dazu beitragen, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Ich glaube, wir verstehen die Zusammenhänge des Autos jetzt schon besser."

Ein Verbleib bei Lotus ist keineswegs ausgeschlossen und auch Teamkollege Maldonado würde es begrüßen, weiterhin mit Grosjean arbeiten zu dürfen. "Romain ist ein guter Fahrer", meinte der Venezolaner. "Er hat das in der Vergangenheit schon oft bewiesen. Es gibt für Lotus keinen Grund, ihn nicht halten zu wollen."