Das war knapp! Kamui Kobayashi gehört wohl zu den glücklichsten Fahrern dieses Rennwochenendes. Als Kimi Räikkönen vor ihm crashte, verfehlte der Japaner das rote Wrack um Haaresbreite und konnte mit einem wilden Ritt durch die Wiese das Rennen ohne größere Blessuren fortsetzen. Das war wohl die aufregendste Szene des Rennens für Caterhams erstes Rennen unter den neuen Besitzern rund um Colin Kolles. Der neue Teamchef Christijan Albers musste mit ansehen, wie Marcus Ericsson sich die Aufhängung beschädigte und ausschied. Kamui Kobayashi fuhr ein unauffälliges Rennen und wurde 15.

Kobayashi im Glück

"Ich habe den Ferrari kreiseln sehen und musste die Strecke komplett verlassen, um ihn zu umschiffen. Ich bin fast ohne Probleme durchgekommen, nur die Nase hat ein bisschen was abgekriegt", kommentierte der Glückspilz seine Adrenalin-Dosis in der ersten Runde und schickte seine besten Genesungswünsche in Richtung des Finnen: "Das war ein heftiger Crash und ich habe Glück gehabt, um ihn zu umschiffen. Ich hoffe, dass er okay ist. Die ersten Berichte hörten sich nicht allzu schlecht an; ich hoffe, dass sie stimmen."

Die krumme Nase seines Caterham CT05 konnte vor dem Restart problemlos gerichtet werden, danach begann der langweiligere Teil von Kobayashis Rennen: "Ich war erst hinter meinem Teamkollegen, dann fiel er aus und ich versuchte, die Gruppe davor einzuholen." Das gestaltete sich aber als schwierig, weil sich die Balance seines Fahrzeugs verändert hatte und er Abtrieb verlor. "Ich bin auf Mediums gestartet und die hielten ganz gut durch, bis ich in Runde 18 rein kam. Die harten Reifen fühlten sich richtig gut an, aber da war ich bereits einsam unterwegs."

Viel Arbeit für Albers

Marcus Ericssons Rennen endete früh, dabei fing es so gut an: "Ich hatte einen fantastischen Start, meinen besten überhaupt bislang und bin an mehreren Fahrzeugen außen herum vorbeigefahren." Ericsson ließ das ganze Räikkönen-Drama hinter sich und nahm das Rennen beim Restart als 16. in Angriff. Doch bald sollte alles schiefgehen: "In Turn 6 habe ich etwas in den Kerbs getroffen, was meine Aufhängung zerschmettert hat. Das war das Ende des Rennens, was sehr schade ist, denn obwohl das Qualifying nicht gut funktioniert hat, war das Wochenende für mich okay und ich wollte ein gutes Rennergebnis holen. Das muss ich jetzt in Deutschland nachholen."

Neu-Teamchef Albers bekam gleich die Härte seines neuen Jobs zu spüren: "Natürlich sind wir nicht zufrieden mit unserem Ergebnis heute, aber dafür, dass es mein erstes Wochenende mit diesem Team war, ist es gut gewesen. Dieses Kapitel der Teamgeschichte dauert noch nicht einmal eine Woche an, aber wir haben bereits sehen können, wie hart alle an der Strecke und in der Fabrik daheim arbeiten, um uns nach vorne zu bringen. Natürlich haben wir viel Arbeit vor uns, aber wir sind bereit für die Herausforderungen, die vor uns liegen." Das Ziel sei nun eine stückweise Verbesserung von Rennen zu Rennen.