Wir verbieten sie. Wir verbieten sie nicht. Wir verbieten sie. Wir verbieten sie nicht. Zumindest vorerst nicht. Die Formel 1 und die Reifenheizdecken - das war schon immer eine komplizierte Hass-Liebe. Eigentlich sollten die Reifenwärmer ab dem kommenden Jahr verboten werden. Der Grund ist simpel: Sie kosten Geld. Die Kosten sollen jedoch gesenkt werden.

Beim letzten Meeting des FIA-Weltrats wurde dieser Beschluss jedoch gekippt. Die wärmenden Hilfen bleiben dem schwarzen Gold nun vorerst erhalten. Sollten sich die Größe der Reifen und der Felgen in Zukunft jedoch ändern, wird diese Entscheidung neu überdacht.

Pirelli als Retter in der Not

"Ursprünglich wollten wir mit dieser Variante ohne Heizdecken Geld sparen", erklärt FIA-Rennleiter Charlie Whiting. "Dann stellte sich jedoch heraus, dass es für Pirelli sehr schwierig werden würde, Reifen zu produzieren, die auch ohne entsprechendes Vorheizen die notwendigen Sicherheitsstandards garantieren."

Aus diesem Grund wurde die Idee abgeblasen. Das Problem der Kosten löste derweil Pirelli. Der italienische Reifenhersteller bot an, sämtliche Heizdecken für alle Teams zu stellen. "Diese Lösung war akzeptabel für uns", so Whiting. Immerhin müssen die Teams die Kosten für die Reifenwärmer nicht mehr tragen.

Kritik am Heizdeckenverbot

Zuletzt hatten sich einige Fahrer Gehör verschafft. Sie hielten das Verbot der Heizdecken für gefährlich. "Wenn es nur ein bisschen regnet und es für Slicks abtrocknet und man dann nicht mit der richtigen Reifentemperatur aus der Box kommt, dann kann das sehr schwierig und auch gefährlich werden", warnte etwa Sauber-Pilot Esteban Gutierrez. Auch Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo schlug in die gleiche Kerbe: "Vor allem am Start ist es sicherer, wenn viele Autos eng beieinander sind."

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery verteidigte seine Position damit, dass die Testkilometer einfach nicht ausreichen, um eine bessere Lösung zu finden. "Selbst mit zehntausenden oder hunderttausenden Testkilometern mussten andere Hersteller schon feststellen, dass es zu unsicher ist." Die derzeitigen 4.000 Testkilometer, die Pirelli pro Jahr absolviert, würden da erst recht nicht für eine sichere Variante ausreichen.