Sie waren Teamkollegen, sie waren Rivalen, sie waren Entwicklungshelfer. Irgendwie scheint Jenson Button seinen Landsmann Lewis Hamilton zu vermissen. Der aktuelle WM-Zweite war gewissermaßen der perfekte Teamkollege für ihn: ein superschneller Antreiber, der Button dazu zwang, das Letzte aus sich und seinem Auto herauszuholen.

"Es war aber auch interessant, gegen Lewis zu fahren", verrät Button im Interview mit Motorsport-Magazin.com. "Man weiß nie, wie gut man ist, bevor man nicht gegen die Besten gefahren ist." Diese Herausforderung hat ihm gefallen. "Klar, auch ich hatte mal einen schlechten Tag, das geht jedem Rennfahrer so, aber ich hatte auch einige verdammt gute Tage."

Gegen Lewis Hamilton wirken diese eben viel befriedigender als gegen Sergio Perez oder Kevin Magnussen. Doch die Wege der beiden McLaren-Piloten trennten sich und es sah für viele danach aus, dass Hamilton mit seinem Wechsel zu Mercedes die falsche Entscheidung getroffen hatte. "Derzeit sieht es so aus, als ob er sich richtig entschieden hätte", sagt Button rückblickend. "Obwohl es zu diesem Zeitpunkt eher wie eine verrückte Idee aussah."

Den Silberpfeil-Zweikampf zwischen Hamilton und Nico Rosberg begutachtet Button in dieser Saison aus der Ferne, befindet es aber für gut, dass Mercedes seine Stars gegeneinander um den Titel fahren lässt. "Sonst wäre es eine recht langweilige Saison", sagt Button lächelnd. Aus seiner Zeit mit Hamilton kennt er diesen sehr gut. "Aus diesem Grund denke ich, dass er mental stärker ist, als manche Leute geglaubt haben. Er steckt derzeit voller Selbstvertrauen, selbst nach den Problemen, die er in Monaco und Kanada hatte."

Button und Hamilton waren lange Teamkollegen bei McLaren, Foto: Sutton
Button und Hamilton waren lange Teamkollegen bei McLaren, Foto: Sutton

Für Button ist der erhebliche Rückstand auf die Silberpfeile keineswegs frustrierend. "Sie haben einfach bessere Arbeit geleistet als wir", sagt er anerkennend. Bereits gegen Ende des Vorjahres habe man erkennen können, dass Mercedes für die neue Saison gut aufgestellt war. Das bestätigte sich in der silbernen Siegesserie in diesem Jahr.

"Abgesehen vom Rennen in Kanada waren sie uneinholbar", betont Button. "Ich gehe davon aus, dass es in diesem Jahr für jeden schwierig wird, sie unter normalen Umständen zu schlagen." Technische Probleme wie in Kanada könnten jedoch immer mal auftreten. "Genau darauf warten viele Teams, um dann zuzuschlagen."