Eine Woche nach den positiven Nachrichten zu Michael Schumachers Verlegung und seinem Aufwachen aus dem Koma, gibt es wieder Wirbel um den Rekordchampion: Angeblich wurde die Krankenakte des Deutschen gestohlen und einigen Medien zum Kauf angeboten. Vom Verkäufer wurde gemäß Informationen der Bildzeitung ein Mindestpreis in Höhe von 60.000 Schweizer Franken (rund 50.000 Euro) festgesetzt.

"Seit einigen Tagen werden einigen Medienvertretern gestohlene Dokumente/Daten zum Kauf angeboten, von denen der Anbieter behauptet, es handele sich um die Krankenakte von Michael Schumacher", heißt es in einer Mitteilung von Schumachers Management.

Veröffentlichung wird verfolgt

Ob die angebotenen Dokumente tatsächlich echt sind, ist nicht bekannt. Der Diebstahl wurde jedoch angezeigt und die Behörden eingeschaltet. "Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Ankauf solcher Unterlagen/Daten sowie deren Veröffentlichungen verboten sind", heißt es in der Erklärung. "Daten aus der Krankenakte sind höchst vertraulich und dürfen der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden."

Gegen die Veröffentlichung von Inhalten aus der Krankenakte werde man in jedem Einzelfall Strafanzeige wegen der Verwirklichung aller in Betracht kommender Straftatbestände stellen, heißt es in der Bekanntmachung.

Michael Schumacher war genau vor einer Woche aus der Klinik in Grenoble, in der er seit seinem schweren Ski-Unfall Ende 2013 lag, in ein Krankenhaus nach Lausanne in die Schweiz verlegt wurden. In diesem Zuge wurde auch bekannt, dass der ehemalige Formel-1-Rennfahrer aus dem Koma erwacht ist. Weitere Details zu seinem Gesundheitszustand wurden nicht bekannt gegeben.

Viel Wirbel um Schumacher

Die Fans haben Michael Schumacher nicht vergessen, Foto: Sutton
Die Fans haben Michael Schumacher nicht vergessen, Foto: Sutton

Am Montagvormittag gab es bereits einmal Aufregung im Umfeld von Schumacher. Einige Medien vermeldeten, dass sein Sponsor "Rosbacher" die Zusammenarbeit mit dem schwer verletzten Kerpener beendet habe. Wenig später stellte das Unternehmen jedoch klar, dass nur die Kampagne aus Rücksicht auf Schumachers gesundheitlichen Zustand eingestellt wurde. Der siebenfache Weltmeister bleibe aber weiterhin Markenbotschafter des Mineralwasserherstellers.

Der Wirbel um die gestohlenen Krankenakten ist nicht der erste in den langen Monaten nach Schumachers Unfall. Bereits in den ersten Tagen nach dem Sturz beim Ski-Fahren in Méribel versuchte ein als Priester verkleideter Mann, sich auf die Intensivstation zu schmuggeln. Später wollten sich zwei andere Männer auf Schumachers Zimmer schleichen, um ihn zu fotografieren.

Schumacher war am 29. Dezember des vergangenen Jahres bei einem Ski-Unfall in den französischen Alpen schwer gestürzt und zog sich ein schlimmes Schädel-Hirn-Trauma zu. Danach lag er ein halbes Jahr in der Uniklinik in Grenoble im künstlichen Koma.

Facts rund um Schumachers Unfall

  • Ski-Unfall am 29.12.2013 in Méribel (Frankreich)
  • Erste Operation direkt nach der Einlieferung in die Klinik in Grenoble
  • Schumacher schwebt nach dem Ski-Sturz in Lebensgefahr
  • Zweite Operation: Hämatom aus linker Gehirnhälfte entfernt
  • Zum Unfall: keine überhöhte Geschwindigkeit, Skipiste korrekt gekennzeichnet
  • 30. Januar: Aufwachprozess wird eingeleitet
  • 4. April: Erste Momente des Bewusstseins und des Erwachens
  • 16. Juni: Bestätigung: Schumacher aus Koma erwacht & zur Reha verlegt