Es war das Thema beim Österreich GP: Red Bull Teamchef Christian Horner beschwerte sich öffentlich darüber, dass sich bei Renault endlich etwas tun müsse. Man hinke der Konkurrenz vor allem in Sachen Power hinterher, der Zustand sei inakzeptabel. Doch bei den Topspeeds war Red Bull urplötzlich mittendrin.

Während Red Bull bei den ersten Rennen der Saison stets die letzten Ränge belegte, sah es in Österreich deutlich besser aus: Daniel Ricciardo wurde beim Rennen auf dem Red Bull Ring mit 316,1 Stundenkilometer geblitzt, Teamkollege Sebastian Vettel immerhin mit 312,5. Damit fehlen auf den Spitzenwert nur etwas mehr als 5 km/h.

Felipe Massa bleibt der unangefochtene Vollgas-König, Foto: Sutton
Felipe Massa bleibt der unangefochtene Vollgas-König, Foto: Sutton

Außerdem war Red Bull erstmals schnellstes Renault-Team, außer den Mercedes-befeuerten Rennern konnte sich in dieser Disziplin niemand vor Red Bull schieben. Also ist alles gut? Nicht wirklich. Total brachte zwar eine neue Mixtur des edlen Rennsprits nach Österreich, ein Quantensprung war aber auch der nicht.

Red Bull hat beim Heimrennen die Herangehensweise geändert, das Pendel schlug mehr Richtung Topspeed aus. Gleichzeitig sind Höchstgeschwindigkeiten mit Vorsicht zu genießen: Denn sie spiegeln nur das maximal Mögliche wieder. Im Renntrimm laufen die MGU-Aggregate aber nicht immer unter Volllast, können außerdem nicht in jeder Runde die maximal erlaubte Energie rekuperieren.

Genau darin soll der große Mercedes-Vorteil liegen, nicht so sehr beim Topspeed. Doch auch in dieser Disziplin waren die Aggregate aus Brixworth einmal mehr nicht zu schlagen. Massa sorgte mit 321,4 Stundenkilometer für den Bestwert im Rennen, dicht gefolgt von Sergio Perez. Dahinter reihen sich Lewis Hamilton und Jenson Button ein.

Ferrari katastrophal

Auffällig: Die Werte liegen nicht mehr ganz so weit auseinander. Das ist allerdings auch der Tatsache geschuldet, dass die Endgeschwindigkeiten auf dem Red Bull Ring ingesamt etwas niedriger sind. Es gibt zwar drei Geraden, diese sind aber nicht übermäßig lang und führen zudem noch den Berg hinauf.

Schlimm sah es aber für die Ferrari-Teams aus: Esteban Gutierrez brachte es als schnellster Ferrari-Mann auf gerademal 307,4 Stundenkilometer - Rang 14. Unter den letzten neun der Speed-Hitliste finden sich sechs Ferrari-Motoren wieder.

Die Top-Speeds beim Grand Prix von Österreich

Fahrer Team Motor Top-Speed
Felipe Massa Williams Mercedes 321,4 km/h
Sergio Perez Force India Mercedes 320,1 km/h
Lewis Hamilton Mercedes Mercedes 318,3 km/h
Jenson Button McLaren Mercedes 316,6 km/h
Daniel Ricciardo Red Bull Renault 316,1 km/h
Kevin Magnussen McLaren Mercedes 315,6 km/h
Valtteri Bottas Williams Mercedes 314,7 km/h
Nico Hülkenberg Force India Mercedes 314,2 km/h
Sebastian Vettel Red Bull Renault 312,5 km/h
Daniil Kvyat Toro Rosso Renault 312,5 km/h
Nico Rosberg Mercedes Mercedes 310,3 km/h
Pastor Maldonado Lotus Renault 310,1 km/h
Marcus Ericsson Caterham Renault 310,0 km/h
Esteban Gutierrez Sauber Ferrari 307,4 km/h
Fernando Alonso Ferrari Ferrari 307,3 km/h
Kamui Kobayashi Caterham Renault 307,2 km/h
Jean-Eric Vergne Toro Rosso Renault 306,1 km/h
Adrian Sutil Sauber Ferrari 306,1 km/h
Romain Grosjean Lotus Renault 305,2 km/h
Kimi Räikkönen Ferrari Ferrari 304,4 km/h
Max Chilton Marussia Ferrari 301,8 km/h
Jules Bianchi Marussia Ferrari 295,7 km/h