Felipe Massa und sein langjähriger Renningenieur Rob Smedley haben gemeinsam schon viel durchgestanden: verlorener WM-Titel 2008, der schwere Unfall am Hungaroring 2009, die Schmach von Hockenheim 2010. Am Samstag durfte das Duo endlich wieder einmal so richtig jubeln, denn zum ersten Mal seit fünfeinhalb Jahren schaffte es Massa wieder auf die Pole Position.

"Jeder weiß, dass Felipe mein Freund ist und ich freue mich für ihn. Es ist schön, wenn sich ein Freund gut schlägt. Ich hatte nie Zweifel und wäre nicht hier, wenn ich nicht an ihn und das Team glauben würde", sagte Smedley nach dem erfolgreichen Qualifying.

Gute Chemie im Team

"Ein F1-Auto auf Pole zu stellen ist eine enorme Leistung. Es ist aber auch toll Valtteri auf Platz zwei zu sehen, das ist sein bestes Quali-Ergebnis. Wir haben zwei gleichwertige Fahrer, die sich gegenseitig bis ans absolute Maximum pushen", so Smedley.

Seit seinem Wechsel zu Williams im Winter ist er nicht mehr nur für Massas Belangen zuständig, sondern als Head of Vehicle Performance in führender Position für das Wohl des gesamten Williams-Rennstalls. "Dieses Ergebnis kommt nicht von ungefähr. Das Selbstvertrauen hat sich innerhalb des Teams aufgebaut", sagte der Brite.

Neues Zuhause gut für Massa

Seine Entscheidung zu Williams zu wechseln, habe übrigens nichts mit Massas Transfer von Ferrari zum britischen Team zu tun. Es habe dem Brasilianer aber geholfen, dass er mit Smedley einen langjährigen Vertrauensmann erneut an seiner Seite hat.

"Felipe fühlt sich etwas wohler in seiner Umgebung und hat dadurch eine entspanntere Herangehensweise. Er macht dadurch weniger Fehler als in den letzten Jahren und ich bin sicher, dass er auch weniger Druck als bei Ferrari spürt", sagte Smedley über Massa.

Nach dem Qualifying kam es vor dem Abwiegen sogar zu einer innigen Umarmung zwischen Massa und Fernando Alonso, unter dem der Brasilianer in seiner Zeit bei Ferrari durchaus gelitten hatte. Doch bei Williams und mit der neuen Leichtigkeit ist bei Massa vieles anders. "Fernando ist einer der besten Fahrer aller Zeiten, daher war es niemals einfach, ihn als Teamkollegen zu haben. Es ist normal, dass man sich unter Druck setzt, wenn man gegen jemanden kämpft, der so gut ist", so Smedley.

Massas letzte Pole Position holte er beim Saisonfinale in Sao Paulo 2008, wo er zwar gewann, aber nach einer tränenreichen Siegesfeier Lewis Hamilton zum Titel gratulieren musste.