Ferrari reist nicht mit besonders viel Rückenwind nach Österreich. Nach der blamablen Vorstellung in Kanada könnte auf dem Red Bull Ring das nächste niederschmetternde Ergebnis auf die Scuderia warten. "Ich denke, es sollte besser sein als in Kanada", meinte Kimi Räikkönen zwar, schränkte aber schnell ein: "Aber es ist dann doch kein so großer Unterschied zu Kanada, wo es lange Geraden und Schikanen gab. Hier gibt es lange Geraden, drei schnelle Kurven und das war es schon."

In der Tat sieht der Red Bull Ring nicht dem Ferrari F14 T auf den Leib geschneidert aus. Von der Charakteristik erinnert er stark an Bahrain, als Ferrari unter den Augen von Präsident Luca di Montezemolo ebenfalls ein katastrophales Ergebnis ablieferte. "Bahrain und Kanada waren bisher die schwierigsten Strecken für uns", gibt Räikkönen zu. Der Optimismus in Maranello ist also beschränkt.

Räikkönens eigenartige Dreher

Bei Kimi Räikkönen verhinderte neben der eigentlichen Performance des Autos auch ein Dreher ein besseres Ergebnis beim Kanada GP. Schon im Training drehte sich der Finne am Ausgang der Haarnadelkurve - ein Anfängerfehler, wie nicht wenige Experten meinten. Doch Ferrari soll inzwischen bestätigt haben, dass ein Softwareproblem schuld an den Problemen war.

Kimi Räikkönen hat eine Erklärung für seine Dreher, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen hat eine Erklärung für seine Dreher, Foto: Sutton

An "Problemen, die mit den Motoreinstellungen zu tun hatten", soll es gelegen haben, zitiert Autosport die Scuderia. Näher geht Ferrari nicht auf die Probleme ein. "Ich habe mich exakt auf die gleiche Art und Weise gedreht", erzählt Räikkönen. "Wir hatten schon nach dem Training einen Verdacht, aber wir haben uns zu wenig darauf konzentriert, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert."

Schon zu in der ersten Ära der Turbomotoren war das plötzlich einsetzende Drehmoment ein großes Problem. Allerdings konnte das Verhalten gut von den Piloten antizipiert werden, schließlich kam die Leistung bei einer bestimmten Drehzahl. Heute ist das nicht mehr so einfach: Denn die MGU-H wird nicht immer auf die gleiche Weise beim Beschleunigen mit Energie gespeist. In Zukunft soll das Problem aber nicht mehr auftreten, wie Räikkönen meint, Ferrari habe das Problem inzwischen sehr genau analysiert.