Adrian Newey ist aktuell die große Personalie bei Red Bull. Das Designgenie hat angekündigt, sich immer weiter aus dem operativen Geschäft der Formel 1 zurückziehen zu wollen. Red Bull bietet dem Briten mit einem Technology Center die Möglichkeit, sich anderen Projekten abseits der Königsklasse zu widmen.

Wie Helmut Marko nun verriet, war Ferrari Newey dicht auf den Fersen, um ihn nach Maranello zu locken. "Wir haben lange Gespräche mit Adrian Newey gehabt", so Marko. "Ferrari hat ein irrwitziges Angebot gemacht - sowohl von der finanziellen Seite als auch vom Aufgabenbereich her."

Ferrari soll sich sehr um Adrian Newey bemüht haben, Foto: Sutton
Ferrari soll sich sehr um Adrian Newey bemüht haben, Foto: Sutton

Müder Newey

Doch Newey habe laut Red Bulls Motorsportberater offen bekannt, etwas müde zu sein, da es in der Formel 1 nach und nach immer weniger Freiraum für Innovationen gebe. "Wir wollen ihn nicht verlieren, also werden wir ein neues Zentrum aufbauen, in dem er - neben seiner Tätigkeit in der Formel 1 - mehrere Projekte betreuen kann", sagte Marko weiter.

Also zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen sollte Newey nicht der Konkurrenz überlassen werden, zum anderen kann sich Red Bull seiner Dienst - eben auch in der Formel 1 - weiter sicher sein. Einen Eins-zu-Eins-Ersatz werde es für Newey nicht geben, wie Christian Horner kürzlich ankündigte.

Adrian Newey ist kein Fan der strikten F1-Regeln, Foto: Sutton
Adrian Newey ist kein Fan der strikten F1-Regeln, Foto: Sutton

Newey wird nicht ersetzt

"Adrian kümmert sich auch um andere Projekte, die wir später in diesem Jahr vorstellen werden", sagte Red Bulls Teamchef. "Aber wir verfügen über ein sehr starkes und in der Tiefe gut besetztes Team. Wir haben nicht vor, Adrian durch jemand anderen zu ersetzen. Er wird das Team beraten und Hinweise geben. Es ist fantastisch, dass wir Adrian weiter bei uns haben, während sich die Gruppe weiterentwickelt."

Zuletzt wurde spekuliert, dass sich Newey der bekannten Segel-Regatta America's Cup zuwenden könnte - eine Leidenschaft, die er schon seit einigen Jahren teilt und immer wieder mit dieser Idee spielte. Newey unterhielt sich beim Abu Dhabi Grand Prix 2013 mit Sir Ben Ainslie über ein mögliches Engagement im britischen Segel-Team. Der Olympia-Sieger gewann den America's Cup im vergangenen Jahr mit US-Team Oracle und führt diesmal das britische Team bei der nächsten Auflage im Jahr 2017 an.