Update: Am Dienstag verschickte die Capricorn Nürburgring GmbH eine Pressemitteilung mit dem Titel: "Langfristige Bindung der Formel 1 am Nürburgring in Sichtweite". Daraus geht hervor, dass Capricorn-Chef Robertino Wild mit Bernie Ecclestone über eine langfristige Partnerschaft gesprochen habe. "Ecclestone und Dr. Wild haben ein gemeinsames Verständnis darüber, die prestigeträchtige Formel 1 ab 2015 für den Zeitraum von mindestens fünf Jahren jedes Jahr am Nürburgring durchzuführen", heißt es wörtlich.

Gespräche mit Partnern sollen nun umgehend aufgenommen werden. Außerdem sei ein neues Finanzierungsmodell mit ausgeglichener Gewinnbeteiligung für die kostspielige Formel 1 angedacht. Von einem unterzeichneten Vertag ist allerdings nicht die Rede. Heißt: In trockenen Tüchern ist am Nürburgring noch gar nichts.

Ecclestone darf im Zuge seiner Gerichtsaffäre keine Verträge mehr selbstständig unterschreiben, er benötigt das Einverständnis von F1-Rechteinhaber CVC. Die Wirtschaftswoche zitiert ein Mitglied des CVC-Vorstandes: "Bisher ist im Board nichts davon angekommen. Ich persönlich halte die ganze Sache für höchst unwahrscheinlich."

Sensation mit Fragezeichen

Es wäre die große Sensation am Nürburgring: Von 2015 an soll die Formel 1 jährlich in der Eifel einen Grand Prix austragen. Damit würde die Königsklasse also bis zum Jahr 2019 dem Ring erhalten bleiben. Das berichtet die Rhein-Zeitung. Am heutigen Dienstag soll eine offizielle Erklärung des künftigen Nürburgring-Eigentümers Capricorn folgen. Auf Rückfrage wollte sich das Unternehmen bislang nicht äußern.

Laut dem Bericht sei ein Vertrag zwischen der Capricorn Nürburgring GmbH und Bernie Ecclestone geschlossen worden, der den langfristigen Erhalt der Formel 1 am Nürburgring regelt. Darüberhinaus strebe Capricorn eine langfristige strategische Partnerschaft mit Ecclestone und der Formel 1 an. Bislang hatten sich der Nürburgring und der Hockenheimring jährlich mit der Austragung des Deutschland Grand Prix abgewechselt, um einen Teil der hohen Austragungsgebühren einzusparen.

Was passiert mit Hockenheim?

Dieses Jahr gastiert die F1 wieder in Hockenheim, ab 2015 wäre der Nürburgring erneut an der Reihe. Unklar ist, wie es mit der badischen Strecke und der Formel 1 weitergeht, wenn der Capricorn-Deal wirklich zustande kommt. Seit 2008 hatten sich die beiden deutschen Traditionsstrecken jährlich abgewechselt.

Verliert Hockenheim damit seinen Grand Prix - oder könnte es künftig sogar zwei Rennen in Deutschland geben? Früher hatten beide Strecken sowohl den Großen Preis von Deutschland als auch den Großen Preis von Europa ausgetragen.

Motorsport-Magazin.com fragte bei Hockenheim-Geschäftsführer Georg Seiler nach. "Wir haben einen Vertrag über die Austragung der Formel 1 2016 und 2018 am Hockenheimring", so Seiler am Dienstagmorgen. "Wir sind seit vielen Jahren ein treuer und guter Partner der Formel 1. Wir machen uns keine Sorgen. Jetzt warten wir erst einmal ab, was da noch kommt."

Vor einigen Monaten hatte Ecclestone zumindest Interesse daran bekundet, den Nürburgring selbst zu kaufen - dieser Plan hatte sich jedoch in Luft aufgelöst. Damals hatte der 83-Jährige gesagt, dass sich Hockenheim keine Sorgen machen müsse, komplett aus dem Kalender rauszufallen. Ecclestone: "Wir wollen sicherstellen, dass es auch in Zukunft jedes Jahr ein Formel-1-Rennen in Deutschland gibt."