Mit welchen Erwartungen blickst du auf den Österreich GP?
Romain Grosjean: Ich bin positiv gestimmt. Auch wenn es das Endergebnis aus Kanada vielleicht nicht gezeigt hat, aber wir haben tatsächlich Fortschritte mit dem Auto erzielt. Es beginnt, sich vom Handling und bezüglich des Gefühls mit den Systemen, langsam wie ein richtiges Rennauto anzufühlen. Das ist sehr wichtig, denn es hilft mir, in jeder Kurve das Maximum herauszuholen und damit das Beste aus jeder Runde zu machen. Zu Beginn der Saison war das Auto dieser neuen Generation sicherlich nicht das einfachste oder angenehmste zu fahren, aber es hat mich für sich gewonnen. Das Gefühl im Auto ist ein wichtiger Aspekt der erzielten Verbesserungen, damit haben wir einen weiteren Teil des Puzzles.

Bist du schon jemals in Spielberg gefahren?
Romain Grosjean: Ich werde erstmals einen Grand Prix dort bestreiten, was ein recht cooler Weg ist, die Strecke kennenzulernen. Es sieht nach einer lustigen Runde aus, mit einigen Highspeed-Bereichen und nicht so vielen Low-Speed-Passagen. Genau diese lagen unserem Auto nämlich bisher nicht. Der Kurs ist recht wellenförmig, was als Fahrer immer großen Spaß macht. Eine Bergab-Anfahrt auf eine Kurve bedeutet immer, dass du es etwas anders als bergauf angehen musst. Spielberg hat beides zu bieten, das sollte Spaß bringen.

Wie bereitest du dich auf eine für dich neue Strecke vor?
Romain Grosjean: Man kann eine Menge im Simulator machen, Onboard-Videos anderer Fahrer ansehen, die Daten und Vorhersagen mit seinem Ingenieur durchgehen, oder auch den Kurs auf der Spielekonsole fahren. Aber natürlich kommt nichts an das Gefühl heran, dich ins Auto zu setzen und tatsächlich real zu fahren. Ich werde vor dem Start ins erste Freie Training recht aufgeregt sein, denn das ist der Moment, in dem du wirklich weißt, welche Art von Kurs es ist.

Romain Grosjean kann endlich wieder strahlen, Foto: Sutton
Romain Grosjean kann endlich wieder strahlen, Foto: Sutton

Wie arbeitest du am Setup, wenn du parallel die Strecke lernst?
Romain Grosjean: Du weißt sehr schnell, was du vom Auto haben möchtest und wie du alle Kurven zusammenbekommst, die einen Kurs für dich neu erscheinen lassen. Die Voraussetzung, um einen Kurs zu lernen oder das Auto richtig abzustimmen, ist so schnell wie möglich zu fahren, daher besteht für beide Aufgaben das gleiche Ziel.

Wie frustrierend war dein Ausfall in Kanada?
Romain Grosjean: Du willst niemals vorzeitig aufhören, daher war es natürlich nicht gut. Auf der anderen Seite war das Ende des Rennens recht spannend, daher war es gut, es direkt anzusehen. Unser Ziel ist es, Teil der Kämpfe um Punkte zu sein, daher müssen wir sicherstellen, dass wir keine Probleme mehr mit dem Auto haben. Wir machen auf jeden Fall Fortschritte in Sachen Pace, mit dem Gefühl im Auto sowie der Zuverlässigkeit des Autos. Umso frustrierender war es, dann ein Problem mit dem Heckflügel zu haben. Aber wir haben eine weitere Lektion gelernt und werden in Österreich und darüber hinaus stärker zurückkommen.

Wie konkurrenzfähig erwartest du dich in Österreich?
Romain Grosjean: Wir werden das nicht sicher sagen können, bevor wir nicht auf der Strecke waren. Aber ich gehe nicht davon aus, dass der Kurs für uns eine ähnliche Herausforderung wie Monaco oder Montreal darstellt. Es gibt weniger Low-Speed-Kurven, die für uns in dieser Saison schwieriger zu sein schienen. Gleichzeitig könnte uns auch das Downforce-Level besser passen.

Wie läuft die Arbeit mit einem neuen Teamkollegen, nachdem nun ein paar Rennen vorbei sind?
Romain Grosjean: Pastor ist ein großartiger Kerl und die Arbeit mit ihm ist einfach. Wir sind beide positiv eingestellt, zeigen Eigeninitiative und wissen, was wir vom Auto und vom Team wollen. Er ist ebenfalls schnell und ihn zu schlagen hält mich auf Trab.

Was hältst du von der Idee, den Zeitplan der Grand-Prix-Wochenenden zu verändern?
Romain Grosjean: Solange es ein Rennen und eine Qualifying-Session gibt - das ist die Hauptsache. Was auch immer ansonsten passiert, ist für alle gleich. Ich mag die Idee einer Trainingssitzung spät am Freitag, da es bedeutet, dass ich nicht mehr so früh aufstehen muss. Lasst uns abwarten.