Aus Startposition neun war Jenson Button in den Kanada-Grand-Prix gegangen und lange Zeit ging es für den McLaren-Piloten auch nicht wirklich nach vorne. Zu schlecht lief der Rennbeginn für ihn. "Mein Stint auf dem Supersoft zu Beginn war furchtbar, wir hatten große Probleme mit dem Reifenverschleiß und die Slicks haben einfach nicht funktioniert. Deshalb haben wir uns entschieden, früh auf die Softs zu wechseln", analysiert Button seinen ersten Stint.

Auf dem Prime-Reifen sollte der McLaren besser funktionieren, doch Button steckte im Verkehr fest: "Nach dem ersten Stopp war ich so weit zurück. Alles ist schief gelaufen. Es staute sich überall auf der Strecke und es war wirklich schwer, zu überholen. Wenn man nur auf ein einzelnes Auto trifft, geht es, aber wenn sechs oder sieben Wagen mit DRS vor einem sind ist es praktisch unmöglich." Doch der Brite gab nicht auf. "Ich habe mich da durchgekämpft und dann hat sich das Auto mit den Softs auch wirklich gut angefühlt - besser als jemals in dieser Saison", freut sich Button.

Chaos in Runde 70

Dennoch ging er nur als Achter in die letzte Runde, wo er dann vier Positionen gut machte und noch auf den sensationellen vierten Rang fuhr. "In der letzten Runde haben wir natürlich von der Kollision zwischen Massa und Perez profitiert, auch wenn man so etwas eigentlich nicht sehen möchte. Ich selbst hatte einen aufregenden Kampf mit Alonso und Hülkenberg. Fernando hat Nico in der Haarnadel fast getroffen, sie mussten dann beide eine weite Linie gehen und ich konnte innen durchschlüpfen. Das hat wirklich Spaß gemacht", lässt Button einen verrückten letzten Umlauf Revue passieren.

Die Kollision zwischen Felipe Massa und Nico Hülkenberg brachte Button zwei Ränge nach vorne, Foto: Sutton
Die Kollision zwischen Felipe Massa und Nico Hülkenberg brachte Button zwei Ränge nach vorne, Foto: Sutton

Seinen vierten Platz möchte er aber nicht überbewerten und ist sich dem wahren Kräfteverhältnis bewusst: "Ich glaube nicht, dass das Auto so schnell ist. In einem normalen Rennen wären wir nicht Vierter geworden. Es gab einige Zwischenfälle, durch die wir nach vorne gekommen sind. Wichtig ist aber, dass ich ein deutlich besseres Gefühl für das Auto habe und wir dahingehend Fortschritte machen. Es war ein wirklich unterhaltsames Rennen und wir haben gute Punkte geholt."

Magnussen mit Aufholjagd light

Auch Kevin Magnussen im zweiten McLaren machte im Grand Prix drei Ränge gut und holte als Neunter zwei Punkte. "Vor dem Rennen sagte ich, dass wir glücklich sein müssen, wenn wir in diesem Rennen Punkte machen und wir haben zwei gemacht", freute sich der Däne.

Mit seiner Gesamtsituation ist der Rookie allerdings nicht wirklich zufrieden: "Es ist hart, auf die anderen Teams aufzuholen, denn sie stellen die Entwicklung ja auch nicht ein und pushen ebenfalls. Wir müssen härter als sie pushen und mehr Fortschritte erzielen. Momentan glaube ich, dass wir unseren Weg finden, das Team pusht wirklich hart, es geschehen einige gute Dinge in der Fabrik. Wir haben eine großartige Zukunft, aber momentan ist es hart und wir müssen geduldig bleiben."