Das Team Forza Rossa hat offenbar von der FIA eine Zusage zur Teilnahme an der Formel-1-Saison 2015 erhalten. Das berichtet der Journalist Adam Cooper in seinem Blog. Eine offizielle Bestätigung des Weltverbandes steht noch aus. Zuletzt hatte das World Motorsport Council bei einer Tagung am 11. April verkündet, den Antrag eines Teams unter dem Namen Forza Rossa prüfen zu wollen. Rund sechs Wochen später könnte nun eine Entscheidung gefallen sein.

Laut Cooper soll die FIA vergangene Woche grünes Licht gegeben haben, weil die Eckpfeiler des Projekts passen würden. Warum die Entscheidung so lange gedauert hat, ist nicht bekannt. Genauso wenig, ob für Forza Rossa, oder auch FRR F1, die Zeit ausreicht, schon 2015 an den Start zu gehen. Dem Team wird nachgesagt, eher eine Chance zu haben, nächstes Jahr in der Formel 1 zu fahren als der Truppe von Gene Haas. Der F1-Eintritt des US-Team verzögert sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf 2016, nachdem sich die mangelnde Vorbereitungszeit als zu große Hürde herausgestellt hatte.

Die Formel 1 hat noch Platz im Feld, Foto: Sutton
Die Formel 1 hat noch Platz im Feld, Foto: Sutton

Rumänischer Tausendsassa am Werk

Forza Rossa soll vordergründig von Ion Bazac geführt werden. Der 45-jährige Rumäne hat nahezu bei allen Geschäften in Rumänien seine Hände im Spiel. Für die Sozialdemokraten bekleidete er zwischen 2008 und 2009 das Amt des Gesundheitsministers in seiner Heimat. Doch auch abseits der Politik ist Bazac kein unbeschriebenes Blatt.

Bazac ist Präsident einer Unternehmensgruppe, welche die Interessen Rumäniens vertreten soll. Das Konsortium wird von der Regierung unterstützt und wird sowohl von privater als auch von öffentlicher Hand gefördert. Bazac ist außerdem Ferrari-Generalimporteur für den osteuropäischen Raum, unter dem Namen Forza Rossa findet sich außerdem eine Ferrari-Niederlassung in Bukarest.

Colin Kolles soll die Basis für Forza Rossa bieten, Foto: Sutton
Colin Kolles soll die Basis für Forza Rossa bieten, Foto: Sutton

Renault als Motorenlieferant

Als Motorenpartner soll allerdings Renault ins Boot geholt werden. Hinter Forza Rossa soll der frühere HRT-Teamchef Colin Kolles stecken. "Es ist definitiv keine Kolles- oder Kodewa-Bewerbung", stellte Kolles zuletzt gegenüber Motorsport-Magazin.com klar, fügte aber an, dass der Bewerber aber jemand sein könnte, der vielleicht gewisse Dienstleistungen braucht. Heißt im Klartext: Der Bewerber hat das Geld, Kolles das Know-how und entsprechende Einrichtungen.

Dass Kolles mit den richtigen Partnern den Sprung in die Formel 1 schaffen kann, hat er bereits bewiesen. Quasi von Null weg schaffte es der Rumäne 2010 mit HRT ein Team auf die Beine zu stellen. Die Konstellation damals war ähnlich. "Als ich dort angekommen bin, waren nicht einmal Schraubenzieher da", erzählte er. Designt und gebaut wurden die HRT-Boliden die längste Zeit in Bayern. Im mittelfränkischen Greding stehen auch weiterhin Einrichtungen für ein mögliches Formel-1-Team zur Verfügung.