100 Punkte, vier Siege in Folge und die WM-Führung - Lewis Hamilton scheint momentan nicht zu stoppen. "Es scheint als hätte er einen zusätzliche Gang", scherzte Damon Hill über die aktuelle Form seines Landsmannes. In Spanien GP feierte der Mercedes-Pilot einen Start-Ziel-Sieg und übernahm damit endgültig die WM-Führung von seinem Teamkollegen Nico Rosberg.

Laut Hill war das die Wende im Titelkampf. "Nico hatte zwei Mal die Chance Lewis zu schlagen und zwar in Bahrain und Spanien, aber er hat sich diese Chancen durch die Finger gehen lassen. Das könnte es womöglich für ihn gewesen sein", schrieb Hill in seiner BBC-Kolumne. Früher habe Hamilton im Verlauf einer Saison immer mal wieder den Fokus auf das Wesentliche verloren - das sei 2014 aber anders. "Dieses Jahr ist er so fokussiert wie noch nie zuvor", bemerkte Hill. Auch für Derek Warwick hat Hamilton im teaminternen Duell mit Rosberg sämtliche Trümpfe in der Hand.

"Der Titelkampf ist ein Psychospiel. Fahrer sind vom Konkurrenz-Gedanken gesteuerte Tiere. Daher versuchen sie als erstes in die Psyche des Teamkollegen einzudringen", erklärte der 59-jährige Brite. Für ihn ist klar, dass die Erfolgsserie von Hamilton mit vier Siegen in Folge noch lange nicht zu Ende ist. "Großartige Fahrer erreichen irgendwann einen anderen Level und sind dadurch in der Lage, ihr Spiel noch um eine Stufe zu erhöhen. Zu diesen Fahrern wie Senna, Prost, Mansell zählen aktuell Vettel und Hamilton", so Warwick.

Häkkinen schreibt Rosberg nicht ab

Zweifacher Weltmeister Mika Häkkinen warnt hingegen davor Nico Rosberg frühzeitig abzuschreiben. "Manchmal fährt auch Nico besser. Selbst wenn Lewis etwas schneller wäre, bedeutet das nicht, dass Nico schon das Handtuch werfen sollte. Die Saison ist so lang, dass in ihrem Verlauf alles Mögliche passieren kann. Nico sollte weiterhin seine eigenen Stärken herausarbeiten und die Schwächen beseitigen, sofern es denn solche gibt", meinte Häkkinen.