Nach einem Treffen des World Motor Sport Council in Marrakesch am Freitag hat die FIA beschlossen, die schwelende Sound-Debatte genau unter die Lupe zu nehmen. "Wie bereits angekündigt, ist eine Studie über das Motorengeräusch im Gange", ließ FIA-Präsident Jean Todt mitteilen. "Vorläufige Ergebnisse werden in Kürze erwartet."

Todt hatte schon am Rande des Rennwochenendes in Bahrain angekündigt, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und mit den Motorenherstellern in die Formel 1 zu kommunizieren. "Allerdings sieht Todt selbst die Angelegenheit gespalten, da sich seiner Ansicht nach nur die Teams beschweren, bei denen es gerade nicht rund läuft. "Hören Sie, wie sich Nico Rosberg beschwert? Hat sich Sebastian Vettel letztes Jahr beschwert?", fragte er.

Drehzahl als Lösung

Wie genau die FIA das vermeintliche Sound-Problem in den Griff bekommen will, ist unklar. Eine mögliche Lösung lieferte kürzlich Jean Alesi im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Es ist sicherlich beinahe unmöglich, den Turbomotor während der Saison zu verändern. Aber wenn die Drehzahl verändert wird, wird auch der Sound anders werden", so der frühere Formel-1-Pilot.

Auch von Herstellerseite gab es bereits Ansätze in dieser Richtung, um wieder näher an den Sound der V8-Ära heranzureichen. "Es ist eigentlich ganz einfach", konstatierte Renault-Motorenchef Remy Taffin gegenüber Tuttosport. "Wenn du mehr Sound in den Motoren willst, musst du die Drehzahl erhöhen."

Auf die Fans hören

Laut Reglement dürfen die Turbo-Boliden dieses Jahr bis maximal 15.000 Umdrehungen pro Minute gehen. Taffin: "Aufgrund der Durchflussbeschränkung des Sprits sind es aber effektiv nur 12.000 U/min. Am Ende der Geraden, wenn die Piloten früher vom Gas gehen, um Sprit zu sparen, fällt die Zahl noch auf unter 11.000 U/min."

Toto Wolff hatte sich ebenfalls in Bahrain zum Sound-Thema geäußert und gefordert, dass bei entsprechender Resonanz ein Umdenken vonnöten sei. "Wir müssen den Fans zuhören und der Sound ist sehr wichtig", sagte der Mercedes-Motorsportchef. "Wenn das ein Problem ist, dann lasst uns daran arbeiten. Aber das ist ein bestimmtes Thema und nicht der Motorsport an sich."