Wie sieht der Status Quo vor dem China GP aus?
Nick Chester: Der E22 verfügt über immenses Potenzial, auch wenn wir es bisher nicht wirklich zeigen konnten. In Bahrain waren wir näher an Mercedes, Williams und McLaren dran als in den vorhergehenden Rennen. Im Renntrimm scheinen wir eine halbe Sekunde hinter McLaren und Williams zu liegen - in Sepang war es noch eine Sekunde. Das zeigt, welch immense Fortschritt wir erzielt haben. Es braucht nicht mehr viel, damit wir wieder regelmäßig in die Punkte fahren und wenn man bedenkt, von woher wir kommen, ist das schon beeindruckend. In punkto Pace sind wir im Moment auf einem Level mit Toro Rosso. Wäre in Bahrain keine Safetycar-Phase gewesen, hätte Maldonado gute Chancen auf Punkte gehabt. Das ist natürlich nicht der Level, auf dem wir sein wollen, aber der E22 befindet sich immer noch in seinen Anfangstagen.

Momentan scheint das Qualifying die größte Schwachstelle zu sein.
Nick Chester: Es stimmt, dass unsere Qualifyingpace nicht so gut ist wie unsere Pace im Rennen. In Bahrain konnten wir im Verlauf der Sessions Fortschritte erzielen. Wie gesagt, das Auto befindet sich noch in seinen Anfangstagen - mehr als das es bei der Konkurrenz der Fall ist. Wir kennen die Bereiche, aus denen wir noch Extra-Performance herausholen können.

Wieviel lässt sich aus dem Auto noch herausholen?
Nick Chester: Anders als die Konkurrenz haben wir noch viel über das Auto zu lernen. Wir lernen mit jeder Runde dazu. Wir haben für China einige aerodynamische Entwicklungen im Gepäck, die interessant sein könnten. Wir erhoffen uns auch noch Verbesserungen bei der Power Unit - sowohl was die Power als auch die Zuverlässigkeit angeht.

Was war der Grund für die limitierte Testzeit in Bahrain?
Nick Chester: Unglücklicherweise hatten wir Probleme mit der Power Unit. Wir arbeiten sehr eng mit Renault zusammen, um zu verstehen, warum das immer wieder passiert. Jeder von uns will die Zuverlässigkeitsprobleme endlich in den Griff bekommen, damit wir uns endlich auf die Performance des Autos konzentrieren können.

Inwieweit hat sich die limitierte Testzeit auf das Entwicklungsprogramm ausgewirkt?
Nick Chester: Man muss natürlich Prioritäten bei der Evaluierung von Teilen setzen, das heißt wir mussten unser Programm für China adaptieren. Wir versuchen in den Freien Trainings am Freitag die neuen Teile zu testen, die Einführung anderer Teile haben wir auf Barcelona verschoben.

Auf welche Bereiche konzentrieren sich die neuen Teile?
Nick Chester: Wir haben sehr viele, aerodynamische Teile, inklusive einer Evolution der Nasenpartie. Zudem wird es in China einige Updates an der Karosserie geben, ein größeres Update folgt dann in Barcelona.

Wie sehen die Ziele für China aus?
Nick Chester: Wir sollten besser dastehen als in Bahrain. In Bahrain war vor allem Power gefragt wie man an der Startaufstellung sehen konnte. Der Shanghai Circuit hat eine lange Gegengerade, aber auch sehr viele langsame und mittelschnelle Kurven. Das sollte uns die Chance geben näher an die Spitzenteams heranzukommen.

Pastor war in Bahrain auf einer anderen Reifenstrategie unterwegs. Ist der E22 genauso reifenschonend wie sein Vorgänger?
Nick Chester: Es ist noch zu früh, um das sagen zu können. In Bahrain war Pastor auf seinen Reifen sehr gut unterwegs. Der 2014er Pirelli-Reifen unterscheidet sich von dem Vorjahresmodell, aber es besteht immer noch die Möglichkeit mittels Strategien die Reifen länger am Leben zu erhalten und sich dadurch gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil zu verschaffen.